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Basische Aminosäuren: Alle was Du darüber wissen musst

Samen
Inhaltsverzeichnis

Basische Aminosäuren gelten als unverzichtbare Bausteine für die Bildung von Eiweißen und erfüllen eine Vielzahl wichtiger Funktionen im menschlichen Körper. Allerdings ist der Organismus nicht immer in der Lage, alle basischen Aminosäuren selbst herzustellen, sodass die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle spielt. Wir widmen uns in unserem heutigen Ratgeber der genauen Funktion von basischen Aminosäuren und verraten Ihnen, in welchen Lebensmitteln diese zu finden sind.

Was sind basische Aminosäuren?

Bei basischen Aminosäuren handelt es sich um Stickstoffverbindungen, die in erster Linie dem Aufbau von Eiweißen dienen. Eiweiße sind unverzichtbar für einen gesunden Stoffwechsel und maßgeblich an der Synthetisierung von Antikörpern, Enzymen sowie Hormonen beteiligt. Da der menschliche Organismus nicht in der Lage ist, die notwendigen Aminosäuren selbstständig herzustellen, müssen diese über die Ernährung aufgenommen werden. Grundsätzlich wird zwischen basischen sowie sauren Aminosäure unterschieden, wobei beide Gruppen sich durch eine individuelle chemische Struktur auszeichnen. So verfügen basische Aminosäuren im Gegensatz zu sauren Aminosäuren über eine zusätzliche Seitenkette, die mit einem pH-Wert von mehr als 7,44 eher basisch ausfällt und zudem positiv geladen ist. Da ein gesunder pH-Wert im Blut des Menschen sich mit 7,37−7,43 ebenfalls im leicht basischen Bereich bewegt, wird der Säure-Basen-Haushalt durch basische Aminosäuren auf einem gesunden Niveau gehalten. Sollte der pH-Wert des Blutes in den sauren Bereich abrutschen, entsteht eine für den Körper schädliche Übersäuerung, die die Entstehung weiterer Folgeerkrankungen begünstigt. Demnach raten viele Experten zu einer basischen Ernährung, da diese den Erhalt eines gesunden ph-Normwertes sicherstellt. Basische Aminosäuren werden entweder den essentiellen, den semi-essentiellen sowie nicht essentiellen Aminosäuren zugeordnet. Essenzielle Aminosäuren, zu denen beispielsweise auch Lysin sowie Histidin zählen, können nicht vom Körper produziert werden und müssen demnach über die Ernährung aufgenommen werden. Grundsätzlich wird zwischen den basischen Aminosäuren Arginin, Histidin sowie Lysin differenziert, denen wir uns in den folgenden Abschnitten genauer widmen möchten.

Lysin

Lysin dient dem Aufbau zahlreicher Eiweiße und kommt der Gesundheit des Menschen in vielfacher Art und Weise zugute. So spielt Lysin eine wichtige Rolle bei der Produktion von Hormonen und Enzymen und übernimmt wichtige Reparatur Aufgaben für das menschliche Gewebe. Zudem ist Lysin wichtig für den Erhalt starker Blutgefäße und Knochen sowie für ein gut funktionierendes Immunsystem. Lysin verfügt als proteinogene Aminosäure über eine zusätzliche Seitenkette, wird nicht eigenständig vom menschlichen Organismus produziert und kann demnach der Gruppe der essentiellen Aminosäuren zugeordnet werden. Die basische Aminosäure muss über die Ernährung zugeführt werden, wobei Erwachsene einen täglichen Bedarf von 14 Milligramm sowie Kinder von 44 Milligramm Lysin pro Körpergewicht haben. Wir haben Ihnen die wichtigsten Lysin-Quellen anschaulich in der untenstehenden Tabelle zusammengefasst:

Lebensmittel Anteil an Lysin in Gramm je 100 Gramm
Parmesan
3,1 Gramm
Thunfisch
2,21 Gramm
Rindfleisch
2 Gramm
Garnelen
2 Gramm
Huhn
1,7 Gramm
Weizenkeime
1,9 Gramm
Sojabohnen
1,9 Gramm
Linsen
1,89 Gramm
Erdnüsse
1,1 Gramm

Normalerweise braucht eine durchschnittliche Mahlzeit 24 Stunden, bis sie die gesamte Verdauung durchlaufen hat.

Arginin

Auch die stickstoffreiche Aminosäure Arginin besitzt eine zusätzliche Seitenkette und stellt zudem die Vorstufe des Botenstoffes Stickstoffmonoxid (NO) dar. Arginin kann eigenständig vom Körper synthetisiert werden und wird als Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus gebildet. Eiweiße, die auf Arginin basieren, besitzen eine verbesserte Wasserlöslichkeit sowie hydrophile Eigenschaften. Arginin ist in der Lage, die Stickoxidproduktion (NO) zu fördern, die Blutgefäße zu erweitern sowie einer Verklumpung der Blutplättchen vorzubeugen. Demnach werden die Fließeigenschaften des Blutes durch Arginin nachhaltig verbessert, sodass das Risiko für Gefäßplaque (Atherosklerose) vermindert wird. Arginin leistet daher einen wichtigen Schutz vor Störungen der Gefäßfunktionen, die in der Regel durch oxidativen Stress, Diabetes, Übergewicht sowie einen erhöhten Cholesterinspiegel begünstigt werden. So konnte in den letzten Jahren anhand diverser Untersuchungen nachgewiesen werden, dass Arginin eine bedeutende Rolle in der Prävention sowie für die Linderung von Bluthochdruck sowie Herzkrankheiten einnimmt. Eine Reihe wissenschaftlicher Studien belegte, dass Arginin Blutdrucksenkend wirkt und bereits eine 4-wöchige Zufuhr von drei Gramm Arginin täglich eine bestehende Hypertonie lindern konnte. Weiterhin unterstützt Arginin das Immunsystem, da es oxidativen Stress durch seine antioxidativen Eigenschaften vermindern kann. Zudem senkt Arginin den Cholesterinspiegel, wobei das gute HDL-Cholesterin unberührt bleibt. Da Arginin als wichtiges Stickstoff-Reservoir für Keimlinge dient, ist es vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorzufinden. Wir haben Ihnen die wichtigsten Arginin-Lieferanten in der untenstehenden Tabelle veranschaulicht:

Lebensmittel Anteil an Arginin in Gramm je 100 Gramm
Kürbiskerne
5,4 Gramm
Erdnüsse
3,5 Gramm
Mandeln
2,8 Gramm
Weizenkeime
2,26 Gramm
Sojabohnen
2,20 Gramm
Haselnüsse
2,04 Gramm
Garnelen
1,75 Gramm
Huhn
1,34 Gramm
Thunfisch
1,25 Gramm

Wenn auch Arginin durch den Körper eigenständig hergestellt werden kann, sollte der Arginin-zusätzlich durch die Ernährung gedeckt werden.

Histidin

Histidin spielt eine zentrale Rolle für die Produktion von Histamin und dient zudem als Blutpuffer im Hämoglobin. Histamin unterstützt mitunter die Kontraktion einzelner Muskelgruppen, übernimmt wichtige Abwehrfunktionen und fördert zudem die Magensaftbildung. Histidin zählt zu der Gruppe der semi-essentiellen Aminosäuren, sodass in erster Linie Kleinkinder und Babys auf die zusätzliche Zufuhr der basischen Aminosäure angewiesen sind. Wenn Sie auf der Suche nach geeigneten Histidin-Lieferanten sind, sollten Sie einen Blick auf unsere untenstehende Tabelle werfen:

Lebensmittel Anteil an Histidin in Gramm je 100 Gramm
Thunfisch
1,09 Gramm
Schweinefleisch
0,9 Gramm
Hühnerfleisch
0,84 Gramm
Sojabohnen
0,81 Gramm
Rindfleisch
0,74 Gramm
Linsen
0,71 Gramm
Lachs
0,66 Gramm
Weizenkeime
0,44 Gramm
Emmentaler Käse
0,33 Gramm

Histidin ist mit einer zusätzlichen Seitenkette ausgestattet und entsteht als Produkt mehrerer Zwischenprodukte, die aus Phosphoribosylpyrophosphat (PRPP) sowie ATP aus einer Abfolge von elf Reaktionen gebildet werden.

Wozu braucht der Körper basische Aminosäuren? Was sind deren Funktion?

Zunächst sei erwähnt, dass der pH-Wert des Blutes idealerweise einen leicht basischen Wert von 7,37−7,43 aufweisen sollte. Damit der pH-Wert auch langfristig im leicht basischen Bereich gehalten werden kann, kann der Körper auf sogenannte Puffersysteme zurückgreifen. Sofern dem Körper nun jedoch überwiegend saure Aminosäuren zugeführt werden, kann der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten. Diese sogenannte Übersäuerung kann den Nährstofftransport innerhalb des Körpers hemmen sowie sich negativ auf die Versorgung der Zellen sowie die Muskelaktivitäten auswirken. Um mögliche Schwankungen des Säure-Basen-Haushaltes ausgleichen zu können, sind basische bzw. proteinogene Aminosäuren notwendig. Während Arginin beispielsweise die Blutgefäße erweitert und demnach einen besseren Blutfluss gewährleistet, spielt Lysin wiederum eine wichtige Rolle für die Produktion von Hormonen sowie Enzymen. Das durch den Körper synthetisierte Histidin ist wiederum notwendig für die Bildung von Histamin und unterstützt die Verdauung sowie das Immunsystem. Experten weisen daher immer wieder darauf hin, dass basische Aminosäuren nicht nur als elementare Eiweißbausteine dienen, sondern zudem auch einen wichtigen Schutz vor einer Übersäuerung sowie möglichen Folgeerkrankungen leisten.

In welchen Lebensmitteln kommen basische Aminosäuren vor?

Damit Ihr Körper mit allen wichtigen Aminosäuren versorgt wird, spielt natürlich auch eine ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle. Zum Erhalt eines basischen Milieus sollten Sie daher Lebensmittel bevorzugen, die einen hohen Anteil basischer Aminosäuren aufweisen. Wir haben Ihnen abschließend noch einmal eine Übersicht aller basischen Aminosäuren sowie den dazugehörigen Lebensmitteln zusammengestellt:

Basische Aminosäure Lebensmittel
Lysin
Parmesan, Rindfleisch, Thunfisch, Garnelen, Huhn, Sojabohnen, Weizenkeime
Arginin
Kürbiskerne, Erdnüsse, Weizenkeime, Mandeln, Sojabohnen, Haselnüsse
Histidin
Thunfisch, Schweinefleisch, Huhn, Sojabohnen, Linsen, Rindfleisch, Weizenkeime, Lachs

Übrigens stehen Lebensmittel mit sauren Aminosäuren keinesfalls in Zusammenhang mit dem Geschmack, da die Bezeichnung „sauer“ lediglich die chemische Struktur der jeweiligen Aminosäure beschreibt.

Fisch

Basische Aminosäuren – Die Zusammenfassung

Basische Aminosäuren sind unverzichtbar für das körpereigene Puffersystem und wirken sich positiv auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers aus. Daher empfehlen wir Ihnen, die von uns erwähnten Lebensmittel regelmäßig in den Speiseplan einzubinden, sodass Sie mit den wichtigen Eiweiß-Bausteinen versorgt werden.

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