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Was passiert bei einer Vitamin K Überdosierung?

Was passiert bei einer Vitamin K Überdosierung?
Inhaltsverzeichnis

Vitamin K ist äußerst bedeutsam für die Blutgerinnung, aber auch für die Knochen und Zähne. Durch zahlreiche Lebensmittel wird das fettlösliche Vitamin K, welches überwiegend aus Vitamin K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon) besteht, vom Körper gut aufgenommen, gespeichert und verwendet. Darüber hinaus gibts es Vitamin-K-Präparate, die zur Ergänzung eingenommen werden können. Doch kann man durch die erwähnten Lebensmittel und/oder zusätzlicher Präparate eine Vitamin-K-Überdosis bekommen? Was passiert bei zu viel Vitamin K?  > Mehr Infos hierzu im folgenden Artikel.

Vitamin K - Der Tagesbedarf

Der Tagesbedarf an Vitamin K liegt in der Regel bei 0,5 – 1,5µg pro kg Körpergewicht, wobei Säuglinge und Frauen während der Schwangerschaft einen anderen Bedarf haben. Hierzu gleich mehr. Von der deutschen Gesellschaft für Ernährung wird folgende Vitamin-K-Zufuhr empfohlen:

  • für erwachsene Frauen eine tägliche Zufuhr von 60 µg 
  • für erwachsene Männer eine Tageszufuhr von 70 µg

Der Bedarf an Vitamin K steigt mit zunehmendem Alter, hingegen man im Baby-, Kindes- und Jugendalter weniger Vitamin K benötigt.

Während der Schwangerschaft sollte die Ernährung gesund, ausgewogen und vollwertig sein. Um ausreichend mit Vitamin K versorgt zu sein, ist es notwendig, auf frische Lebensmittel zurückzugreifen. Hierbei sind grüne Gemüsesorten, Milch, Vollkornprodukte, Kartoffeln etc. reich an Vitamin K. Ein Vitamin-K-Mangel während der Schwangerschaft kann sich negativ auf das Gerinnungssystem auswirken, was sich in spontanen Blutungen äußern kann.

Vitamin K - Der Tagesbedarf​

Neugeborenen werden in Deutschland in der Regel direkt nach der Geburt (bei der U1), bei der U2 und der U3 oral mit Vitamin K Tropfen versorgt, sodass einer Vitamin-K-Mangelblutung vorgebeugt wird.

Alter täglicher Bedarf
Säuglinge bis 4 Monate
4 µg
Säuglinge 4 - 12 Monate
10 µg
Kinder 1 - 4 Jahre
15 µg
Kinder 4 - 7 Jahre
20 µg
Kinder 7 - 10 Jahre
30 µg
Kinder 10 - 13 Jahre
40 µg
Kinder 13 - 15 Jahre
50 µg
Jungen 15 - 19 Jahre
70 µg
Mädchen 15 - 19 Jahre
60 µg
Männer 19 - 51 Jahre
70 µg
Frauen 19 - 51 Jahre
60 µg
Männer ab 51 Jahre
80 µg
Frauen ab 51 Jahre
65 µg
Schwangere / Stillende
60 µg

Wo kommt das K-Vitamin vor?

In einem gesunden Darm kann normalerweise jedes Vitamin K gebildet werden, allerdings handelt es sich hierbei um sehr geringe Mengen, weshalb wir auf eine Vitamin-K-Zufuhr durch Lebensmittel angewiesen sind. 

Vitamin K1 kommt vor allem in Grünpflanzen wie grünem Gemüse und Kräutern vor. 

Weitere gute Quellen sind:

  • Spinat
  • Grünkohl 
  • Salat 
  • Vollkornbrot
  • Speisequark
  • Schnittlauch
  • Linsen
  • Chinakohl
  • Olivenöl

Vitamin K2 kommt überwiegend in tierischen Produkten wie

Generell ist Vitamin K ein recht hitzebeständiger Nährstoff, sodass beim Kochen, Garen, Braten etc. kaum Vitaminverluste zu verbuchen sind. Es reagiert allerdings empfindlich auf Helligkeit, warum sich eine dunkle Lagerung empfiehlt.

Wo kommt das K-Vitamin vor

Kann man zu viel Vitamin K aufnehmen?

Bisher sind Überdosierungen von Vitamin K durch Lebensmittel und auch ergänzende Präparate nicht beobachtet worden. Nebenwirkungen von zu viel Vitamin K sind ebenfalls nicht bekannt. Es gibt eine synthetische Form von Vitamin K (das Vitamin K3), welches in der Regel für Tiernahrung verwendet wird. Der menschliche Organismus kann Vitamin K3 in K2 umwandeln. Bei sehr hohen Mengen kann es jedoch toxisch wirken und zu folgenden Beschwerden führen:

  • Erbrechen
  • Leberschäden
  • Auflösung von roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
  • Eiweiß im Urin (Albuminurie)

Ist eine Überdosis von Vitamin K bei Erwachsenen nicht schädlich

Für erwachsene, gesunde Menschen ist eine Überdosierung von Vitamin K im Körper nicht weiter schlimm. Ganz im Gegenteil. Es ist äußerst harmlos, da der menschliche Organismus das überschüssige Vitamin K gut verwerten kann, egal ob es aus der Nahrung oder Ergänzungsmitteln zugeführt wird. Soweit die Gegebenheiten zu Vitamin K1 und K2.

Vitamin K3 kann, wie oben bereits erwähnt, bei zu hoher Zufuhr toxisch wirken und die Atemwege und Haut reizen. Deshalb ist es für den menschlichen Verzehr heutzutage verboten.

Vitamin-K-Überdosierung bei Neugeborenen

Bei zu viel Vitamin K können Neugeborene an Hämolyse, dem Zerfall der roten Blutkörperchen erkranken. Überwiegend ist das in der Vergangenheit jedoch nach der Gabe des synthetisch hergestellten Vitamin K3 passiert, bevor es verboten wurde. Mittlerweile erhalten Säuglinge direkt nach der Geburt (im Rahmen der U1) und in den folgenden Wochen Vitamin K1, um das Risiko der inneren Blutungen zu minimieren. Hierbei handelt es sich um eine unbedenkliche Überdosierungen des Vitamins, da Säuglinge an einem natürlichen Vitamin-K-Mangel leiden.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Vitamin K mit Medikamenten

Üblicherweise hat Vitamin K keinerlei Nebenwirkungen. Eine Obergrenze wurde lediglich aufgrund  seines geringen Toxizitätspotentials festgelegt.

Es bestehen allerdings Wechselwirkungen mit verschiedenen Arzneimitteln, die sich wie folgend beschrieben zeigen:

  • Vitamin K kann die gerinnungshemmende Wirkung von Anti-Koagulant mindern oder sie komplett aufheben.
  • Antibiotische Arznei kann in den Vitamin-K-Zyklus eingreifen und die Bakterien im Darm dezimieren, die Vitamin K produzieren, wodurch es zu Mangelerscheinungen kommen kann.
  • Cholestyramine hemmen die Aufnahme von Cholesterin. Gleichzeitig verhindern sie aber auch die Aufnahme des fettlöslichen Vitamin K. Selbst bei ausreichender Zufuhr kann es dann zu einem Vitaminmangel kommen.
  • Orlistat behandelt Übergewicht. Es verringert die Resorption von Fett, gleichzeitig aber auch die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, wie dem Vitamin K.

Weitere Informationen zur Überdosierung von Vitamin K

Ist Vitamin K2 gefährlich?

Vitamin K2 wirkt in normalen, aber auch in hohen Dosen nicht toxisch und kann nicht zu einer Hypervitaminose führen. Weiterhin ist Vitamin K frei von Nebenwirkungen, abgesehen, man nimmt es gemeinsam mit gerinnungshemmenden Medikamenten ein.

Warum Vitamin D und K2 kombinieren?

Die Kombi aus Vitamin D und K2 unterstützt die normale Funktion des Immunsystems, sowie die normale Zellteilung.  Darüber hinaus kann Vitamin K2 die positiven Effekte von Vitamin D3 unterstützen,  indem es Proteine (wie Osteocalcin) aktiviert und so erst nutzbar macht und die negativen Merkmale minimiert.

Welche Anwendungsgebiete hat Vitamin K?

Neben der vorbeugenden Wirkung bei Säuglingen bezüglich einer Vitamin-K-Mangelblutung, wird Vitamin K bei Erwachsenen ebenso zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt, da es die Bildung von Osteocalcin unterstützt. Beschwerden, die vor allem das Knochengerüst und die Knochenfestigkeit betreffen, kann somit entgegengewirkt werden. Hierzu können, zusätzlich zu Vitamin K reicher Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, was jedoch vorab mit einem Arzt besprochen werden sollte.

Was sind Vitamin K Derivate?

Folgende Vitamin-K-Derivate gibt es:

  • Vitamin K1 auch Phyllochinon genannt (pflanzlicher Ursprung)
  • Vitamin K2 auch Menachinon genannt (tierischer bzw. bakterieller Ursprung)
  • Vitamin K3 auch Menadion genannt (synthetischer Ursprung)
  • Vitamin K4 auch Menadiol genannt(synthetischer Ursprung)

Welche Nebenwirkungen hat Vitamin K2?

Da es sich bei Vitamin K1 und K2 um natürliche Vitamine handelt, sind sie frei von jeglichen Nebenwirkungen. Selbst eine zu hohe Dosierung kann das Blut im Prinzip nicht verdicken. Ist die Sättigung einmal erreicht, kann das Vitamin die Blutgerinnung nicht mehr beeinflussen.

Studien hierzu belegen, dass sich selbst eine tägliche Zufuhr von circa 45µg nicht störend auf die Wirkung blutverdünnender Medikamente auswirkt. Ebenfalls existiert dadurch kein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Blutgerinnsels.

Das Fazit - Eine Überdosierung ist praktisch nicht möglich

Nicht nur für die Blutgerinnung, sondern auch für unsere Knochen und die Zähne benötigen wir Vitamin K. Es sorgt für eine höhere Knochendichte und eine bessere Knochenqualität. Vor allem ältere Menschen, Kinder und Personen, die Beschwerden mit den Zähnen und Zahnhälsen haben, sollten vermehrt Vitamin K zuführen. Das kann sehr gut über Lebensmittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel funktionieren. Ebenso können durch die Einnahme Gefäßverkalkungen vorgebeugt werden,  das Herz geschützt und somit einem Herzinfarkt vorgebeugt werden. Eine regelmäßige Einnahme ist hierzu wichtig. Eine Überdosierung ist quasi nicht möglich; Nebenwirkungen nicht bekannt.

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