Aminosäuren sind der Baustoff der Proteine und damit des Lebens. Alle Lebewesen auf der Erde setzen sich aus einer bestimmten Anordnung von Aminosäuren zusammen, deren Bauplan in der DNA codiert ist. Forscher vermuten, dass der Baustoff universell ist, das heißt, sollte es in den Weiten des Weltalls weiteres Leben geben, wären diese Lebewesen ebenfalls aus denselben 20 oder 21 proteinogenen Aminosäuren zusammengesetzt. Gestützt wird diese Annahme durch die Tatsache, dass Aminosäuren mit ihrem Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff über alle Zutaten verfügen, durch die sich das Leben einst in der Ursuppe entwickeln konnte. Die Proteine, die sich schließlich aus längeren Aminosäureverbindungen, den Peptidketten, bilden, sind nicht umsonst die ersten bzw. wichtigsten Stoffe, worauf der dem Griechischen entlehnte Begriff hinweist. Es gibt gute Gründe, für Kraft, Muskelaufbau, Fitness, Gesundheit und nicht zuletzt eine gute Figur auf Aminosäuren zu setzen.
Insgesamt besteht der menschliche Körper zu 20 % aus Eiweißen. Jeder Mensch hält seine Vitalfunktionen über vier Stoffwechsel aufrecht. Mit Energie versorgt er sich über den Abbau von Fetten und Kohlenhydraten über den ketogenen bzw. Glucose-Stoffwechsel. In Notzeiten kann der Mensch durch die Gluconeogenese seine Eiweißreserven zur Energiegewinnung anzapfen. Der Proteinstoffwechsel dient aber vor allem dem Aufbau von Muskeln, Gewebe, Sehnen, Bändern, Haut, Haaren, Nägel und sogar den Organen. Mithilfe von Aminosäuren reguliert sich das Herzkreislaufsystem des Menschen, kann der Körper sich entgiften und sein Säure-Basen-Gleichgewicht wieder ins Lot bringen.
Außerdem setzt sich das Blut in Form der Hämoglobine aus Eiweißkörpern zusammen. Auch beim Abtransport und der Entschlackung im Harnsäurezyklus helfen Aminosäuren wie Arginin und Citrullin weiter. Enzyme, Hormone und Neurotransmitter bestehen ebenfalls aus vielen Aminosäuren. Da auch die Antikörper durch Proteine gebildet werden, ist unser Immunsystem auf ausreichend Proteine angewiesen. Für Sportler ist dieser Zusammenhang deshalb von Bedeutung, weil ihr Körper nach intensivem Training anfälliger für Infektionen ist. Dieser Umstand ist in der Sportmedizin als „Open-Window-Phänomen“ bekannt.
Jedes Einzelteil beansprucht die Aminosäuren in einer unterschiedlichen Zusammensetzung (Primärstruktur). Das ist der Grund dafür, dass der Mensch alle 21 proteinogenen Aminosäuren benötigt. Fehlt ein Glied in der Kette, ist die Funktionalität nicht mehr gewährleistet. Schließlich vollendet der Mineralstoffwechsel, der über den Abbau und die Verwertung der Mineralstoffe geleistet wird, das komplexe Räderwerk des menschlichen Organismus. Der Mineralstoffwechsel ist besonders für die durch ihn geleistete Wasserverteilung, Bewegungssteuerung und den Aufbau der Knochen bekannt. Der Mineralstoffwechsel unterstützt ähnlich wie Vitamine den Proteinstoffwechsel. Beide Stoffklassen sind im Sinne einer gesunden und ausgewogenen Ernährung unverzichtbar. Fehlen hingegen bestimmte Aminosäuren im menschlichen Körper, kann es zu Mangelerscheinungen verschiedener Art kommen. Dazu gehören Haarausfall, Übergewicht, Hauterkrankungen, Befindlichkeitsstörungen, Müdigkeit, eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit und Nervosität. Auch Arthrose, Arteriosklerose und Diabetes mellitus stehen mit einem Proteinmangel in Verbindung.
Obwohl der Mensch sich mit allen wichtigen Aminosäuren über die Nahrung versorgen kann, kann eine Supplementierung in vielen Fällen sinnvoll sein. Dies gilt vor allem für Personen mit einem deutlich erhöhten Bedarf an Aminosäuren wie Schwerarbeiter, Sportler und solche, die einen professionellen Muskelaufbau anstreben. In diesem Zusammenhang ist der Hinweis relevant, dass Proteine vom menschlichen Körper im Gegensatz zu Lipiden und Kohlenhydraten nicht eingelagert werden. Sie werden stattdessen direkt verstoffwechselt. Fehlen Proteine, greift der Organismus auf die Fettdepots zurück, was Muskulatur kostet. Sportler, denen der Muskelaufbau wichtig ist, achten deshalb darauf, dass sie während des Trainings immer über genügend Proteinquellen verfügen.
Wichtig für Sportler ist, dass Proteine auch für die Regeneration benötigt werden. In diesem Zeitraum verwertet der Körper die Trainingsreize und repariert beschädigte Zellen. Regenerieren Sportler zu wenig beim Training, wird der Muskelaufbau nur noch unvollkommen geleistet und das Verletzungsrisiko ist deutlich erhöht. Außerdem sind stillende und schwangere Frauen auf eine erhöhte Zufuhr von Aminosäuren angewiesen. Dies gilt auch für Menschen mit schwereren Verletzungen, weil die Wundheilung über den Einsatz von Proteinen geschieht. In der Diät sind Proteine für Menschen, die abnehmen möchten, unter den Makronährstoffen der „Goldstandard”. Weder beanspruchen sie viele Kalorien noch sorgen sie für die gefürchteten Heißhungerattacken. Sie vereinen deshalb die Vorteile von Fetten der langen und nachhaltigen Sättigung mit den Vorteilen von Kohlenhydraten des geringen Kalorienanteils ohne deren Nachteile zu besitzen. Außerdem wird mit ihrer Hilfe die Verbrennung von Fetten beschleunigt.
Da der lange Prozess der Aufspaltung der Proteine in Aminosäuren im Rahmen der enzymatischen Katalyse bei proteinhaltigen Supplementen entfällt, besteht ein weiterer Vorteil in einem wesentlich schnelleren Wirkungseintritt. Die Dosierung erfolgt zudem passgenau und mit einer besseren Bioverfügbarkeit. Überdies kann der Anwender bei Nahrungsergänzungsmitteln Schwerpunkte setzen und sich gezielt für ein Produkt entscheiden, das die von ihm gewünschten Aminosäuren enthält, da jede Aminosäuren spezifische Aufgaben im Organismus übernimmt. Aus der Aminosäure Tryptophan bildet sich zum Beispiel der auch als „Glückshormon“ bekannte Neurotransmitter Serotonin; Lysin stimuliert besonders nachdrücklich das Wachstum des Gewebes und ist an der Bildung besonders vieler Hormone und Neurotransmitter beteiligt, während Phenylalanin unter anderem die Produktion der Katecholamine leistet.
Sportler präferieren aufgrund der guten Wirkung für den Muskelaufbau in der Regel die verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA) Isoleucin, Leucin und Valin. Gute Dienste leisten hierfür auch die Aminosäuren Arginin und Glutamin. Die BCAA stärken vor allem Ausdauer und Kondition beim Training. Glutamin ist ideal für die Regeneration durch seine Fähigkeit, dem Körper rasch neue Energiebausteine zur Verfügung zu stellen. Arginin ist schließlich ein Allrounder mit besonders ausgeprägten Fähigkeiten der Gefäßerweiterung und damit der Förderung der Durchblutung. Der Sportler wird während des Trainings besser mit Nährstoffen versorgt. Auch das hebt seine Kondition und Leistungsfähigkeit.
Aminosäure Präparate unterliegen als gesetzlich festgeschriebene Nahrungsergänzungsmittel keinen Verkaufseinschränkungen. Lediglich Angaben über mögliche Heilwirkungen dürfen auf dem Produkt selbst sowie dem Beipackzettel nicht enthalten sein. Die Aminosäure Präparate sind also öffentlich zu erwerben. Gute Möglichkeiten für den Kauf bestehen in der Drogerie, in Reformhäusern und in Apotheken. Natürlich gibt es auch zahlreiche Online-Händler, die diese Supplemente verkaufen, sodass der Kunde eine breite Auswahl für den Kauf hat.
Aminosäuren können wasserlöslich (hydrophil) und fettlöslich (lipophil) sein. Diese Eigenschaften sollten bei der Einnahme beachtet werden, denn lipophile Aminosäuren entfalten nur dann ihre volle Wirkung, wenn sie mit etwas Fett zu sich genommen werden. In der Sportlerszene sind deswegen spezielle Shakes beliebt, die nicht nur gut schmecken, sondern auch den Stoffwechsel fördern. Andere Sportler verkosten Aminosäuren gern in Form von Riegeln. Lipophile Aminosäuren können zudem als Öl verkauft werden, wobei das Öl auch in einer Kapsel eingeschlossen sein kann. Am gängigsten sind Aminosäuren als Kapseln, Pulver und Tabletten erhältlich.
Bei Kapseln sind die wertvollen Inhaltsstoffe der Aminosäure Präparate von einer Hülle umschlossen. Die Hülle besteht fast immer aus Gelatine oder Cellulose und besitzt somit die Konsistenz dafür, dass sie sich im sauren Milieu der Magensäure auflösen kann und die Inhaltsstoffe freisetzt. Die Wirkung tritt dadurch etwas verzögert ein; der Wirkeintritt ist aber, da der Inhalt in gelöster Form vorliegt, mit etwas über fünf Minuten vertretbar. Dafür sind Kapseln geschmacksneutral, was vor allem für diejenigen von Vorteil ist, die den etwas herben Eigengeschmack der Aminosäuren nicht schätzen.
Aminosäure Kapseln sind meistens etwas teurer. Der Schluckvorgang kann eine Hemmschwelle und für Menschen mit Schluckbeschwerden problematisch sein. 35 % aller Deutschen geben an, Schwierigkeiten bei der Einnahme von Kapseln zu haben. Dies liegt an ihrer Größe und dem Umstand, dass das menschliche Gehirn Kapseln nicht als Nahrung einordnet. Da Proteine durch Hitze leicht denaturieren, ist der Vorteil bei Kapseln hinsichtlich der sicheren Lagerung besonders wertvoll. Die Dosis gelangt bei Aminosäure Kapseln zuverlässig in den Körper. Dafür ist eine Feindifferenzierung nach Bedarf nicht möglich. Veganer sollten im eigenen Interesse darauf achten, dass die Hülle aus Cellulose und nicht aus Gelatine besteht. Ist dies der Fall, ist die Kapsel oft schon als vegan gekennzeichnet.
Vorteile:
Nachteile:
Aminosäure Kapseln werden zusammen mit Flüssigkeit eingenommen. Viele Sportler lieben einen entsprechend zubereiteten Proteinshake bzw. -drink und konsumieren ihr Supplement nicht als Arznei, sondern als Genussmittel. Dazu passt, dass das Getränk sofort in gelöster Form in den Magen gelangt und die Wirkung sofort spürbar ist. Der Shake gehört für viele Sportler zum Ritual; die Einnahme ist allerdings mit einem höheren Aufwand verbunden, der nicht jedem zusagt. Durch die Pulverform ist eine individuelle Dosierung möglich. Die tatsächliche Dosis entspricht nicht immer genau dem Ziel. Mit einem Messlöffel können diese Ungenauigkeiten bei der Einnahme eingegrenzt werden. Insgesamt ist Pulver meistens etwas günstiger als Kapseln desselben Produkts.
Vorteile:
Nachteile:
Bei Aminosäure Tabletten stehen die Inhaltsstoffe in fester und komprimierter Form zur Verfügung. Tabletten sind generell die typische Einnahmeart von Medikamenten und deswegen jedem Anwender vertraut. 50 % aller Medikamente liegen in Form von Tabletten vor. Tabletten sind etwas kleiner als Kapseln und dadurch leichter einzunehmen. Da die Inhaltsstoffe nicht in gelöster Form vorliegen, braucht es etwas Zeit, bis sie resorbiert sind. Manche Anwender spüren erst nach zwei Stunden ihre Wirkung. Somit scheiden Tabletten als Einnahmeart für die meisten Sportler bereits aus.
Die Einnahme gestaltet sich dafür einfach und diskret. Die Wirkstoffe liegen in stabiler Form vor und sind lange haltbar, vor allem wenn die Tabletten mit einem speziellen Film versehen sind, der vor Feuchtigkeit und Bakterien schützt. Auch erleichtern der Überzug sowie spezielle Wölbungen an der Tablette den Schluckvorgang zusätzlich. Ähnlich wie bei Kapseln ist die passgenaue Dosierung ein wichtiger Vorteil. Dafür fehlen die Möglichkeiten der Feinjustierung. Trotzdem sind Anpassungen an der Dosis nicht ganz so unmöglich wie bei Kapseln, weil Tabletten zumindest geteilt werden können. Tabletten lassen sich außerdem sicher in Verpackungen verstauen. Ihre günstige Herstellungsart gewährleistet relativ geringe Preise für den Endverbraucher.
Vorteile:
Nachteile:
Wer seine Aminosäure Präparate im Internet bestellen möchte, sollte auf einen vertrauenswürdigen Verkäufer achten. Die Anzahl der Zertifikate, das Impressum und eine seriöse Produktpräsentation geben bereits Aufschlüsse über die Seriosität. Weitere Ansatzpunkte sind das Renommee des Anbieters, seine Präsenzzeit im Internet und die Nutzererfahrungen. Speziell bei Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich der Anbietervergleich aber sicher durchführen, weil hierfür zahlreiche spezialisierte Bewertungsportale im Internet florieren, an denen sich viele Kunden beteiligen.
Das Produkt selbst sollte die Aminosäuren in Reinheit aufweisen, es sei denn, Zusatzstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und andere sind ausdrücklich gewünscht. Das Problem bei der Reinheit liegt aber eher in den Praktiken dubioser Hersteller, die ihre Produkte mit Füllstoffen strecken, den Preis damit drücken und das Wirkprofil verwässern. Hersteller sind zur lückenlosen Angabe aller verwendeten Zutaten verpflichtet; deshalb lohnt es sich, die Zutatenliste vor dem Kauf zu überprüfen, um den Einsatz solcher Füllstoffe zu erkennen. Da Aminosäuren empfindlich sind und bei Hitze denaturieren können, ist auf eine sichere Lagerung unter Vermeidung von Hitze zu achten.