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Taurin für deinen Hund? – Das solltest du wissen

Taurin für deinen Hund
Inhaltsverzeichnis

Taurin kennen die meiste als Inhaltsstoff von Energy-Drinks, doch niemand scheint so richtig zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Ein Pflanzenstoff oder eine chemische Substanz? Und was hat das Ganze mit deinem Hund zu tun? Das erklären wir in folgendem Artikel.

Kurz gefasst - Was ist Taurin?

Taurin – fälschlicherweise als Aminosäure bezeichnet – ist eine Aminosulfonsäure und lebensnotwendig für den Stoffwechsel deiner Katze und deren Gesundheit. Die meisten Säugetiere stellen Taurin als Abbauprodukt zweier Aminosäuren – Cystein und Methionin – selber her. Bei einer Katze ist das leider nicht der Fall. Taurin ist allerdings lebensnotwendig für Katzen.

Was ist Taurin und warum ist es für Hunde wichtig?

Immer wieder liest man, dass Taurin eine Aminosäure sei, was leider falsch ist. Bei Taurin handelt es sich um ein Abbauprodukt, welches entsteht, wenn die Aminosäuren Cystein und Methionin verstoffwechselt werden und ist als chemische Substanz eine Aminoethansulfonsäure. Von den meisten Säugetieren wird Taurin im Körper im Zuge des Stoffwechsels selbst produziert. So auch vom Hund. Unter unseren Haustieren zählt die Katze zu denen, welche Taurin nicht selbst erzeugen kann und somit über die Nahrung aufnehmen muss.

Da Taurin bei Hunden, wie im Übrigen auch beim Menschen und anderen Säugetieren an vielen physiologischen Vorgängen im Körper beteiligt ist, spielt es eine besondere Rolle als chemische Substanz in unserem Organismus. Hunde sind für die körpereigene Produktion von Taurin abhängig von schwefelhaltigen Aminosäuren. Befinden sich im Hundefutter nicht ausreichend dieser Aminosäuren kann das zu einem Taurinmangel beim Hund führen, welcher für den Vierbeiner gefährliche gesundheitliche Probleme auslösen kann. Aminosäuren spielen nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Hund eine bedeutende Rolle für eine ausgezeichnete Funktion des Organismus.

Neuere Studien beweisen den Taurin-Bedarf

Bei Katzen wurde bereits bewiesen, dass ein Taurinmangel zu einer speziellen Herz-Kreislauf-Erkrankung führen kann, welche man dilatative Kardiomyopathie (DCM) nennt. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Hunden, weshalb man sich nun die Frage stellt, ob es ähnliche Zusammenhänge auch bei Hunden gibt.

Und so wurde in neuesten Studien tatsächlich festgestellt, dass gerade bei großen Hunderassen wie Dobermann oder Neufundländer eine zusätzliche Gabe von Taurin unverzichtbar wäre, wenn man das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vermeiden möchte.

In einer Studie wurden Hunde mit einer DCM untersucht und es konnte bei ihnen ein geringer Taurinspiegel festgestellt werden. Einige der Tiere verstarben an ihrer Krankheit. Andere, denen eine besondere Pflege zuteil wurde und die mit zusätzlichen Gaben von Taurin behandelt wurden, überlebten.

Die Studien belegen, dass besonders bei großen Hunderassen die Herz-Kreislauf-Erkrankung DCM häufiger auftritt als bei kleineren Rassen und dass dies häufig mit einem vorhandenen Taurinspiegel in Verbindung steht. Anscheinend ist der Taurinmangel nicht in jedem Fall abhängig von der Fütterung der Hunde, sondern auch von deren Körpergröße und der Hunderasse. So wurde festgestellt, dass große Hunde und Hunde bestimmter Rassen häufiger unter einem Taurinmangel und somit auch vermehrt unter einer DCM leiden.

Taurinmangel beim Hund

Obwohl es sich bei Taurin nicht, wie so lange angenommen, um eine essentielle Aminosäure handelt, ist Taurin für Hunde doch unverzichtbar, damit der Organismus reibungslos funktionieren kann. Denn Taurin übernimmt im Körper deines Hundes nicht nur das Zellmanagement, sondern ist auch noch an vielen anderen wichtigen Vorgängen beteiligt.

  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
  • wichtig für die Aktivität des Herzmuskels
  • dient dem allgemeinen Muskelwachstum
  • wichtig für den Aufbau des Nervensystems
  • unterstützt die Bildung der Gallensäure und somit die Verdauung

Wann kann ein Taurinmangel beim Hund entstehen?

Leider wissen nur wenige Hundebesitzer um die Bedeutung von Taurin und achten daher nicht genügend auf den Tauringehalt im Hundefutter. Dabei sind gerade die Fertigfuttermittel für den Hund häufig mit Taurin unterversorgt. Hinzu kommen große Unterschiede beim Taurin Bedarf deines Hundes je nach Alter, Größe und Gewicht und eventuell bereits vorhandenen Stoffwechselstörungen.

Da immer mehr Hundebesitzer dem Trend folgen, ihren Hund vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren, wächst die Gefahr, dass bei diesen Hunden ein Taurinmangel vorliegt, denn in pflanzlichen Lebensmitteln ist äußerst wenig, in den meisten Fällen sogar gar kein Taurin enthalten.

Wann kann ein Taurinmangel beim Hund entstehen

Außerdem kommen bei den vielen Allergien der Hunde immer mehr proteinreduzierte Futtermittel auf den Markt. Das hat zur Folge, dass auch diese Hunde in der Regel nicht genügend Taurin aufnehmen, welches vorwiegend in Fleisch, Fisch und Innereien vorkommt.

Hinzu kommen problematische Futtersorten wie Lamm mit Reis – ein beliebtes Diätfuttermittel. Lamm-Mehl enthält weniger Cystein und Methionin, was wiederum einen Taurinmangel hervorrufen kann. Außerdem wurde entdeckt, dass Reiskleie bei Katzen einen erhöhten Taurinbedarf zur Folge hat, was bei ungenügender Taurinzufuhr ebenso einen Mangel der Säure verursachen könnte. Auch getreidefreies Futter steht mittlerweile unter Verdacht, einen Taurinmangel auszulösen.

Krankheitsbedingte Veränderungen der Darmflora können bei Hunden ebenso einen Taurinmangel hervorrufen, wie das Verfüttern von Sojaprotein. Das eine führt zu einem vermehrten Abbau von Taurin, das andere einem erhöhten Bedarf.

Außerdem wurde festgestellt, dass bei Katzen eingefrorenes Fleisch zu einem erhöhten Taurin-Bedarf führt. Nun wird vermutet, dass es bei Hunden, die nach der Barf-Methode ernährt werden, zu ähnlichen Problemen kommen kann. Und nicht zuletzt lässt eine sehr fetthaltige Nahrung von mehr als 24 % Fett den Taurinspiegel im Organismus eines Hundes sinken.

Bei bestimmten Hunderassen wurde ein besonderer Hang zu Problemen des Herz-Kreislauf-Systems festgestellt. Hunde, bei denen die dilatative Kardiomyopathie besonders häufig auftritt sind:

  • Dobermann
  • Irish Wolfhound
  • Doggen
  • Boxer
  • Cocker Spaniel
  • Jagdterrier

Gerade beim Cocker Spaniel wurde festgestellt, dass der DCM zwar ein Taurinmangel zugrunde liegt, dieser aber in keiner Weise etwas mit der Fütterung zu tun hat, sondern eher rassebedingt auftritt.

Symptome eines Taurinmangels

Leider fallen die Symptome für eine Herzerkrankung recht merkwürdig aus. Erste Anzeichen sind hier zum Beispiel ein trockener Husten, den unerfahrene Hundebesitzer sicher als Erkältung einstufen würden. Hinzu kommen Bewegungsunlust und allgemeine Schwäche, was wiederum auch zu einer Erkältung passen würde. So kann es sein, dass Symptome deutlich unterschätzt werden und dadurch eine Erkrankung relativ spät erkannt wird. Darum sind regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt so wichtig.

Zusätzliche Anzeichen eines Taurinmangels bei Hunden sind eine schlechte Reproduktionsleistung und Probleme mit der Retina (Netzhaut des Auges).

Achtung bei folgenden Anzeichen einen Tierarzt aufsuchen:

  • Husten
  • vermehrtes Hecheln
  • Schwäche
  • Konditionsverlust
  • Gewichtsverlust
  • Kollaps

Dosierung von Taurin für einen Hund

Achtet man bei einem gesunden erwachsenen Hund auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, ist eine Zugabe von Taurin in der Regel für die Gesundheit des Hundes nicht notwendig. Da der Hund Taurin aus schwefelhaltigen Aminosäuren selbst produzieren kann, muss Taurin auch nicht zwingend ins Futter gegeben werden. In Fällen, wo für den Hund aufgrund einer Vorerkrankung, einer Allergie oder anderer widriger Umstände ein Taurinmangel möglich wäre, kann Taurin dem Hund über die Nahrung täglich verabreicht werden.

Der Bedarf eines Hundes an Taurin ist natürlich abhängig von einigen Faktoren:

  • Alter
  • Gewicht
  • Energiebedarf
  • Allgemeinbefinden
  • Lebensumstände

Werden bei einem Hund Taurinwerte von weniger als 40 nmol/ml gemessen, sollte Taurin zugefüttert werden. Die Empfehlung der Experten lautet:

  • zweimal täglich 500 – 1.000 mg – für Hunde mit weniger als 25 kg Körpergewicht
  • zweimal täglich 1 – 2 g für Hunde mit einem Körpergewicht über 25 kg

Bestehen bezüglich der Dosierung Unklarheiten, kann in jedem Fall der Tierarzt oder Heilpraktiker als Ratgeber hinzugezogen werden.

Taurin in freier Wildbahn

Zufütterung von Taurin - Ist das sinnvoll?

Wie bereits festgehalten, sollten Hunde, welche aufgrund ihrer Rasse, einer Vorerkrankung im Herz-Kreislauf-System oder aber aus anderen Gründen unter einem Taurinmangel leiden, täglich zusätzlich zum Futter eine entsprechende Menge Taurin erhalten. Möglich ist auch die Gabe eines Hundefutters, welches eine Extraportion Taurin enthält. Wie immer hat sich hier das Angebot der Nachfrage recht schnell angepasst, sodass entsprechende Futtersorten bereits im Handel zu finden sind. Auch das Füttern von extra viel Fleisch und Innereien sorgt dafür, dass der Hund ausreichend mit Taurin versorgt ist. Wird Taurin als Pulver verabreicht, kann es einfach unter das Futter gemischt werden.

Kann man Taurin überdosieren?

Um eine Überdosierung mit Taurin muss man sich keine Sorgen machen. Bislang sind keine Symptome bekannt, welche auf eine Überdosierung beim Hund zurückzuführen wären. Ein Zuviel an Taurin scheint keinen Einfluss auf den Vierbeiner zu haben.

Weitere Fragen zu Taurin beim Hund

Im Folgenden haben wir weitere wichtige Fragen bezüglich Taurin für dich zusammengefasst und kurz beantwortet.

In welchem Fleisch ist Taurin enthalten?

In diesen Fleischsorten findet man reichlich Taurin auf 100 g Fleisch:

Fleisch Taurin je 100 g
Frische Muscheln
240 mg
Thunfisch
70 mg
Austern
70 mg
Schweinefilet
50 mg
Lammfilet
47 mg
Rinderfilet
36 mg
Hühnerkeule
34 mg
Dorsch
31 mg

Ist Katzenfutter für Hunde gefährlich?

In der Regel sollen wieder Hunde mit Katzenfutter noch Katzen mit Hundefutter gefüttert werden, denn beide Futtersorten sind auf die Verdauung der jeweiligen Tierart abgestimmt.

Frisst ein Hund allerdings aus Versehen das Futter deiner Katzen, werden im schlimmsten Fall Verdauungsprobleme und Blähungen die Folge sein, denn Katzenfutter enthält üblicherweise weitaus mehr Proteine als Hundefutter.

Ist Taurin gefährlich für den Hund?

Taurin ist eine chemische Substanz, welche der Hund dringend für verschiedene physiologische Vorgänge im Körper benötigt. Daher ist Taurin nicht gefährlich für den Hund, sondern im Gegenteil lebensnotwendig, weshalb eine ausreichende Versorgung des Hundekörpers mit Taurin für dessen Entwicklung essentiell ist.

Das Fazit - Gerade für große Hunde ist die Zugabe von Taurin sinnvoll

Wie du nun weißt, ist gerade bei großen Hunden und den Vertretern bestimmter Rassen eine ausreichende Versorgung mit Taurin notwendig, um die Vierbeiner vor gefährlichen und tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Daher ist es wichtig sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Ernährung seines Hundes entsprechend anzupassen.

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