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Taurin für deine Katze – Das solltest du wissen

Taurin für deine Katze - Das solltest du wissen
Inhaltsverzeichnis

Katzen sind freiheitsliebende und kaum erziehbare Haustiere, die eigentlich in die Natur gehören oder zumindest so viel Freigang wie möglich haben sollten. Es liegt in ihrem Wesen stundenlang durch die Gegend zu streichen und zu jagen. Leider ist das heutzutage den wenigsten Katzen gegeben. Das hat mitunter zur Folge, dass ihnen ein wichtiger Stoff, den sie unbedingt für ihre Gesundheit benötigen und mit dem sie sich früher durch die Mäusejagd selbst versorgen konnten, fehlt. Gemeint ist Taurin, welches Katzen im Gegensatz zu allen anderen Säugetieren nicht selbst produzieren können. Früher, als Katzen grundsätzlich nicht in Wohnungen eingesperrt waren, sondern den ganzen Tag draußen verbrachten, konnten sie ihren Taurinbedarf durch das Fressen von Hausmäusen abdecken, denn Mäuse verfügen über den höchsten Taurinspiegel unter den Säugetieren. Eventuell ist das der Grund, warum Katzen nicht wie alle anderen Säugetiere Taurin als Stoffwechselprodukt selbst herstellen.

Kurz gefasst - Was ist Taurin?

Taurin – fälschlicherweise als Aminosäure bezeichnet – ist eine Aminosulfonsäure und lebensnotwendig für den Stoffwechsel deiner Katze und deren Gesundheit. Die meisten Säugetiere stellen Taurin als Abbauprodukt zweier Aminosäuren – Cystein und Methionin – selber her. Bei einer Katze ist das leider nicht der Fall. Taurin ist allerdings lebensnotwendig für Katzen.

Warum ist Taurin für Katzen so wichtig?

Taurin übernimmt im Körper einer Katze lebenswichtige Funktionen wie:

  • unterstützt den Stoffwechsel, vor allem bei der Fettaufnahme
  • wichtig für den Erhalt der Netzhaut = Retina in den Augen
  • reguliert die Herzfunktion
  • wichtig für die Gehirnentwicklung junger Katzen
  • wichtig für die Fruchtbarkeit der weiblichen Katze

Für Katzen ist es nicht nur problematisch, dass sie kein Taurin produzieren. Sie verstoffwechseln das aufgenommene Taurin auch noch sehr langsam und gehen nebenbei mit ihrem Taurin Haushalt recht verschwenderisch um. So verfügt eine Katze nur über geringe Möglichkeiten Taurin zu speichern, weshalb fast die Hälfte des durch die Nahrung aufgenommene Taurin ungenutzt ausgeschieden wird. Dieser hohe Verlust zusammen mit der Tatsache, dass die Katze aufgrund ihrer eingeschränkten Wohnungshaltung nicht mehr selbst für ihren Taurinbedarf sorgen kann, macht die organische Substanz so essentiell für Katzen.

Was passiert bei Taurinmangel?

Wird einer Katze nicht genügend Taurin über das tägliche Futter zur Verfügung gestellt, treten früher oder später erhebliche Mangelerscheinungen auf, welche die Gesundheit der Katze gefährden und oftmals zu irreversiblen Schäden führen.

Symptome für einen Taurinmangel

Es gibt keine eindeutigen Symptome eines Taurinmangels bei Katzen. Erst wenn sich die Krankheiten bzw. gesundheitlichen Schäden manifestieren, fällt das dem Katzenbesitzer auf. Darum ist es so wichtig, vom ersten Tag an auf eine ausgewogene und ausreichend taurinhaltige Nahrung für die Katze zu achten.

Symptome für einen Taurinmangel

Retina-Degeneration

Die Schädigung der Netzhaut (Retina) tritt auf, wenn deine Katze über einen längeren Zeitraum mit Taurin unterversorgt ist. In den meisten Fällen bemerken Halter die ersten Anzeichen erst sehr spät – zum Beispiel, wenn der Stubentiger häufiger daneben springt. Oftmals wird der Mangel erst nach 5 Monaten bis 2 Jahren entdeckt, sodass die Schäden bereits vorliegen und nicht mehr rückgängig zu machen sind und die Katze am Ende erblindet.

Fruchtbarkeit und die Entwicklung von Katzen-Föten

Dauerhafte Taurin Unterversorgung führt bei weiblichen Katzen häufig zur Unfruchtbarkeit. Zusätzlich kommt es zu Missbildungen von Föten bereits im Mutterleib. Beides ist für einen Katzenhalter schlecht zu erkennen und wird in der Regel nur durch entsprechende Untersuchungen beim Tierarzt festgestellt.

Weitere Mangelerscheinungen

Neben oben genannten Erkrankungen kann ein Taurinmangel weitere böse Folgen haben wie zum Beispiel:

  • Gehörverlust
  • Nervosität und Aggressivität
  • gestörtes Immunsystem
  • Apathie und blasse Schleimhäute
  • Herzprobleme / Herzinsuffizienz

Das Problem dabei ist, dass man als Halter erst sehr spät die Konsequenzen eines Taurinmangels bei seiner Katze feststellt und es dann in den meisten Fällen zu spät ist, um die gesundheitlichen Schäden aufzuhalten geschweige denn diese rückgängig zu machen.

So viel Taurin benötigt deine Katze

Um deine Katze mit ausreichend Taurin für einen Tag zu versorgen, muss sie mindestens 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht bekommen. Das macht je nach Gewicht der Katze ungefähr 200 – 500 mg Taurin täglich. Wird deine Katze mit besonders kohlenhydrathaltigem Futter versorgt, erhöht das ihren Taurinbedarf.

Taurinquellen für deine Katze – Hier ist Taurin enthalten

Taurin ist in den meisten tierischen Geweben enthalten. Das heißt also, deine Katze braucht Fleisch und Fisch um ausreichend mit Taurin versorgt zu sein.

Taurin in freier Wildbahn

Ist deine Katze Freigänger, muss sich über ihre Taurinversorgung keine Gedanken gemacht werden. Denn so kann sie sich in der Regel durch die Jagd auf Mäusen, Ratten und Vögeln selbst mit ausreichend Taurin versorgen. Eine Maus enthält zum Beispiel zwischen 140 – 270 mg Taurin pro 100 g Fleisch.

Taurin in freier Wildbahn

Taurin in rohem Fleisch

Besonders im Muskelfleisch und in den Innereien – also in Herz, Leber und Gehirn steckt viel Taurin. Da Taurin recht hitzeempfindlich ist, sollten das Fleisch und die Innereien roh gefüttert werden. Beim Einfrieren und Auftauen von Fleisch bleibt das Taurin enthalten, sodass die Lagerung von Frostfleisch unproblematisch ist. Der Gehalt von Taurin in den einzelnen Fleischsorten ist recht unterschiedlich. Das ist bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten zu beachten, damit diese dem Bedarf der Katze gerecht werden:

  • Rindfleisch (Muskelfleisch) – 36 mg
  • Kalbfleisch – 40 mg
  • Hühnerherzen – 118 mg
  • Hühnerleber – 118 mg
  • Hühnerfleisch – 15 – 33 mg
  • Putenbrust – 93 mg
  • Lachsfilet – 130 mg
  • Thunfisch – 70 mg

(auf jeweils 100 g Fleisch bzw. Fisch bezogen)

Taurin in Katzenfutter

Auch in vielen Futtersorten ist Taurin enthalten. Allerdings muss man hier auf die Herstellungsverfahren (am besten ohne Hitze) und den Fleischanteil achten. Je höher dieser im Futter ausfällt, desto mehr Taurin steht der Katze zur Verfügung. Hier ein paar gute Richtwerte für Katzenfutter, um den Bedarf des Stubentigers zu decken.

  • Für Trockenfutter wird ein Mindestgehalt von 1000 mg für jedes Kilo Futter empfohlen.
  • Für Nassfutter empfiehlt man neuerdings sogar 2500 mg pro Kilogramm Futter.

Mittlerweile ist die Tatsache, dass ein Katzenfutter reich an Taurin ist ein Garant dafür, dass es sich um ein hochwertiges Katzenfutter handelt.

Taurin als Nahrungsergänzung für Katzen

Bereits seit einigen Jahren zählt Taurin zu den wichtigsten Nahrungsergänzungen, welche Katzenliebhaber ihren Vierbeinern zukommen lassen. Das mag mit daran liegen, dass viele Anwender von Taurin online ihre Erfahrungen teilen und darüber berichten, dass ihre Katzen mit einem ausreichenden Tauringehalt in der Nahrung vitaler erscheinen und über ein glänzendes Fell verfügen, was immer ein Zeichen von guter Gesundheit ist.

Taurin kann als Pulver gekauft in lauwarmem Wasser aufgelöst und dem Futter einfach beigemischt werden. So sorgt man auf einfache Art dafür, dass Bedarf für den Stubentiger ausreichend gedeckt ist und ein Taurinmangel nicht auftreten kann.

Wer seiner Katze Freigang gewährt oder diese mit einem hochwertigem und ausgewogenem Katzenfutter versorgt, braucht in der Regel nicht zusätzlich Taurin zu verabreichen. Allerdings gibt es heutzutage auch Katzen, die vegan oder vegetarisch ernährt werden und hier liegt die Gefahr für einen bestehenden Taurinmangel auf der Hand, denn der Tauringehalt der meisten Pflanzen ist gleich null.

Kann Taurin bei Katzen überdosiert werden?

Man könnte Taurin auch überdosieren, allerdings eher nicht über das Katzenfutter. Dafür müsste man seiner Katze kiloschwere Mengen Taurin verabreichen, was kaum machbar wäre. Zusätzlich sorgt die Leber dafür, dass ein Zuviel an Taurin einfach ausgeschieden wird. Katzen haben eher mit Taurinmangel als mit einer Überdosis zu kämpfen.

Kann Taurin bei Katzen überdosiert werden?

Das Fazit - deine Katze braucht eine regelmäßige Taurinzufuhr

Es ist als klar – deine Katze braucht regelmäßig Taurin. Ob ihr Bedarf ausreichend aus dem Freigang, dem Fertigfutter oder frischem Fleisch gedeckt wird, kannst nur du selbst abschätzen und gegebenenfalls reagieren. Das nötige Wissen hast du jetzt. Damit ist es unumstritten, dass Taurin für Katzen lebensnotwendig ist. Mit den obigen Informationen kannst du alles dafür tun, um deinen Stubentiger vor einem Taurinmangel und damit vor schlimmen Krankheiten zu bewahren, indem du für ausreichend Nahrungsmittel mit dem entsprechenden Tauringehalt sorgst.

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