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Alles über die Taurin-Wirkung

Alles über die Taurin-Wirkung
Inhaltsverzeichnis

Es soll wach machen und stärken – der Begriff Taurin ist dir sicher in Kombination mit Energy Drinks schon einmal zu Ohren gekommen. Doch was ist Taurin überhaupt? Taurin ist so viel mehr!

Wusstest du, dass dieser Stoff ein Bestandteil des menschlichen Organismus ist? Hier hat Taurin zahlreiche Aufgaben und Wirkungen. Deswegen kann die Einnahme von Taurin nicht nur stark und wach machen, sondern sogar bei verschiedenen Krankheiten helfen. Wie der Körper auf Taurin reagiert und wo eine heilende Unterstützung möglich ist – das verraten die folgenden Zeilen.

Kurz gefasst - Was ist Taurin

Taurin (auch 2-Aminoethansulfonsäure genannt) ist eine organische Säure, die während des Stoffwechsels in der Leber entsteht, wenn die zwei Aminosäuren Methionin und Cystein abgebaut werden. Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren ist Taurin nicht am Aufbau von Eiweißzellen beteiligt, aber an zahlreichen anderen Prozessen. Taurin kommt aber vor allem in Augen, Herz, Blut, Gehirn und Muskeln vor.

Die Säure findet sich in eiweißreichen, tierischen Lebensmitteln wie in Thunfisch, Hühner-, Rind und Schweinefleisch, Taurin kommt aber auch in Milch und Eier vor. Die besten fünf Taurin-Lieferanten auf dem Speiseplan sind:

  • Krabben (278 Milligramm pro 100 Gramm)
  • Hühnerfleisch (Brust) (378 Milligramm pro 100 Gramm)
  • Tintenfisch (390 Milligramm pro 100 Gramm)
  • Lammfleisch (gekocht) (171 Milligramm pro 100 Gramm)
  • Thunfisch (frisch) (332 Milligramm pro 100 Gramm)

Taurin - Bedarf, Aufnahme und Verteilung im Körper

Wie bereits erwähnt, wird Taurin vom Körper selbst produziert. Deswegen sprechen Experten nicht von einem Tagesbedarf bei dieser Säure. Dennoch wird Taurin auch über Nahrungsmittel aufgenommen – bei einer ausgewogenen, nicht vegetarischen Ernährung sind das bis zu 400 mg pro Tag.

Im Körper wird der Stoff vom Darm aus in die Blutbahn geleitet. Besonders große Mengen finden sich in den weißen Blutkörperchen, in Blutplättchen, der Augennetzhaut und schließlich in den Nervenzellen. Ins Gehirn selbst kann Taurin wegen der Blut – Hirn – Schranke nicht vordringen.

Was bewirkt Taurin im menschlichen Körper?

Taurin hat zahlreiche Wirkungen im menschlichen Organismus, vor allem auf die Nerven in den Muskeln und bei der Flüssigkeitsregulation. Zudem erfüllt es folgende Aufgaben:

  • Antioxidantische Wirkung
  • Hemmung von Entzündungen
  • Beitrag zur Ausscheidung von Cholesterin
  • Energiegewinnung
  • Unterstützung der Gehirntätigkeit und Schutz der Nervenzellen
  • Stärkung der Herzkraft
  • Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes
  • Regulierung von Abfallstoffen

Antioxidantische Wirkung

Taurin kann oxidative Schäden verringern, indem es Zellmembranen stabilisiert und auch bei der Entgiftung von freien Radikalen unterstützt.

Hemmung von Entzündungen

Treten Entzündungen im Körper auf, bildet Taurin mit Abwehrzellen zusammen die Verbindung Taurin-Chloramin, die die Bildung von entzündungsfördernde Stoffe bremst und vermehrt antioxidative Stoffe freisetzen lässt.

Hemmung von Entzündungen

Beitrag zur Ausscheidung von Cholesterin

Cholesterin wird mithilfe einer Verbindung aus dem Körper ausgeschieden, die aus Cholesterin, Gallensäure und Taurin gebildet wird. Dadurch werden Cholesterinwerte gesenkt. Zudem trägt Taurin zur Produktion von Gallensäuren bei, die auch bei der Fettverdauung benötigt werden.

Energiegewinnung

Die Energiegewinnung aus Fetten wird durch Taurin ebenfalls verbessert.

Unterstützung der Gehirntätigkeit und Schutz der Nerven

Im Gehirn ist Taurin als Botenstoff tätig, der aktivierend wirkt und die Aufmerksamkeit stärkt. Andererseits wirkt es auf hemmende Botenstoffe ein, die eine beruhigende Wirkung haben und somit Nervenzellen schützen.

Stärkung der Herzkraft

Auch das Herz wird durch Taurin gestärkt, indem es elektrische Signale im Herz ausbalanciert und die Kontraktionskraft verbessert.

Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes

Liegt ein Ungleichgewicht an Mineralstoffen vor, reguliert Taurin die Flüssigkeitsaufnahmen von Zellen. Dadurch werden sie vor Austrocknung geschützt. Taurin wurde auch nachgewiesen, den Nieren bei der Entwässerung zu helfen.

Regulierung von Abfallstoffen

Auch für eine geregelte Zellerneuerung ist Taurin mitverantwortlich, da es beim Abbau defekter Zellbestandteile hilft.

Taurin als Medikament

Die meisten kennen Taurin als Stoff im Energy Drink, der wach halten soll. Doch was viele nicht wissen, die Wissenschaft untersucht den Stoff auch als mögliches Medikament für zahlreiche Krankheiten – daher ist Taurin auch in Tabletten- oder Kapselform erhältlich. Die folgende Abschnitte erklären, welche Krankheiten mit Taurin behandelt werden könnten.

Taurin als Medikament

Bei Bluthochdruck

Tier- und Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass Menschen mit einer hohen Taurinzufuhr niedrige Blutdruckwerte haben. Daher kann Taurin bei Bluthochdruck wirksam sein – vermutlich durch die verbesserte Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren. Es gibt bereits Studien, die eine Blutdrucksenkung belegen.

Generell gehen Experten aktuell davon aus, dass Taurin bei leichtem Bluthochdruck mit einer salzarmen Ernährung die beste Wirksamkeit erreicht. 1.500 bis 4.000 Milligramm täglich können sinnvoll sein.

Bei Herzschwäche

Wie oben bereits erwähnt, stärkt Taurin das Herz. Daher liegt es nahe, dass es bei Herzkrankheiten als Medikament wirksam sein kann. Vorläufige Untersuchungen zeigen bereits positive Effekte auf die Herzgesundheit. Durch die Minderung von oxidativem Stress und die Verbesserung von Herzzellen können auch Patienten mit einem Herzfehler oder Herzschwäche (eingeschränkte Herzleistung) profitieren, wie diese Studie ergeben hat. Bei Herzschwäche können 1.000 bis 1.500 Milligramm Taurin täglich wirksam sein.

Bei Arteriosklerose

Wenn Arterien durch Ablagerungen verkalken, spricht der Mediziner von Arteriosklerose. Taurin schützt vor diesen Ablagerungen. Auch unterstützt hier die entzündungshemmende Wirkung und die Senkung des Cholesterinspiegels. Jedoch gibt es aktuell viele Hinweise, aber noch keine direkten Beweise, dass Taurin vor Arteriosklerose schützt. Dennoch empfehlen Mediziner 1.000 bis 1.500 Milligramm am Tag.

Bei Epilepsie

Wissenschaftler vermuten, dass Erkrankungen des Nervensystems mit einem gestörten Taurinstoffwechsel zusammenhängen – beispielsweise bei Epilepsie. Eine Vorstudie bei Kindern mit schwer behandelbarer Epilepsie hat bereits gezeigt, dass durch die Taurinzufuhr die Anfallshäufigkeit bei 30 Prozent der Patienten reduziert wurde. Auch Verbesserungen der Symptome wurde beobachtet. Die Wissenschaftler forschen derzeit an den richtigen Dosen von Taurin für das Gehirn – 100 bis 500 Milligramm werden bei Epilepsie für sinnvoll erachtet.

Mit Taurin die Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern

Eine gesteigerte Aufmerksamkeit und eine bessere Gedächtnisleistung – auch das kann Taurin bewirken. Daher werden aktuell auch viele Studien mit taurinhaltigen Getränken durchgeführt. Eine Auswirkung auf das Gedächtnis konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Mikronährstoff-Experten empfehlen bei Konzentrationsstörungen 1.000 Milligramm Taurin täglich.

Mit Taurin die Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern

Bessere Insulinwirksamkeit bei Diabetes

Durch die Bindung an den Insulinrezeptor des zentralen Nervensystems verstärkt Taurin auch die Insulinwirkung. Diabetiker leiden unter eine Insulinresistenz, oft häufig mit erhöhter Taurinausscheidung und verringerter Taurinzufuhr kombiniert. Daher forschen Wissenschaftler auch auf diesem Gebiet. Positive Effekte konnten bereits in Tierstudien nachgewiesen werden. Eine Wirkung bei einer Einnahme von 500 bis 1.000 Milligramm täglich wäre denkbar.

Taurin kann bei Diabetes helfen, indem:

  • durch die Zufuhr der Körper besser auf Insulin anspricht und die Insulinresistenz damit schwächt
  • Schäden der Blutgefäße durch zu hohem Blutzuckerspiegel rückgängig gemacht werden können
  • Komplikationen von Diabetes wie Schädigungen an der Netzhaut oder Nervenschäden gemildert werden können

Starkes Immunsystem und weniger Entzündungen

Taurin stärkt die Aktivität von Immunzellen und verhinderte deren Absterben. Auch die entzündungshemmende Wirkung ist bereits erwähnt. Daher vermuten Forscher, dass ein Taurinmangel auch das Immunsystem empfindlich stören kann. So wird erforscht, ob eine Zufuhr bei entzündungsbedingten Erkrankungen, wie Akne oder Rheuma, helfen kann. Bei einem schwachen Immunsystem oder Entzündungen könnte daher eine tägliche Einnahme 500 bis 1.000 Milligramm Taurin helfen.

Für die Augen

Taurin spielt eine Schlüsselrolle bei dem Zellschutz der Netzhaut. Das Ausmaß von Sehschäden kann durch die Veränderung des Tauringehalts festgestellt werden. Daher kann hier auch eine Behandlung möglich sein. Es gibt noch wenige Forschung dazu – doch eine Studie mit Goji-Beeren (reich an Taurin) zeigte, dass bei älteren Menschen die Netzhautdegeneration stabilisiert werden konnte.

Für die Augen

Bei Übergewicht

Taurin ist wichtig für die Fettverdauung. Daher wird auch ein Zusammenhang mit Fettleibigkeit vermutet: Taurin ist eine von Fettzellen abgesonderte Substanz, die zum Stoffwechsel benötigt wird.

Jedoch: Vergrößerte Fettzellen von übergewichtigen Menschen können ausgeschiedene Substanzen verändern – zu krankhaften und pro-entzündlichen Stoffen. Zudem scheiden sie weniger Taurin aus. Beide Faktoren führen in einen Teufelskreis, der Übergewicht weiter unterstützt.

Zudem spielt die Insulinwirkung auch bei Übergewicht eine Rolle, die von Taurin beeinflusst werden kann.

Beim Muskelaufbau

Für Sportler kann Taurin ebenfalls hilfreich sein, wie verschiedene Untersuchungen gezeigt haben. Forscher fanden heraus, dass Taurin

  • Muskeln länger und stärker arbeiten lässt
  • Muskeln mehr Kraft erzeugen lässt
  • Abfallprodukte abführt und Ermüdungserscheinungen mindert (z. B. Muskelkater)
  • Muskel vor Zellschädigungen und oxidativen Stress schützt
  • Fettverbrennung beim Training erhöht
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Bei Parodontose

Da Taurin ein Antioxidans ist, kann es auch bei chronischer Parodontose helfen, da hier der Antioxidantien-Level gesteigert werden kann und der Heilungsprozess so verbessert wird.

Hilft gegen Tinnitus

Auch das Hörvermögen ist von Taurin abhängig. So kann es laut Studien permanentes Klingeln im Ohr (Tinnitus) fast vollständig beseitigen oder gar biochemische Prozesse des Hörverlustes rückgängig machen. Denn oft tritt bei Hörverlust der Schaden in den Nervenzellen auf.

Nebenwirkungen von Taurin

Ist Taurin schädlich? Wird Taurin über Lebensmittel oder als Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen, heißt die Antwort klar: Nein! In diesen Fällen sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Das ist bei Energy Drinks jedoch nicht der Fall – denn hier kommt es auf die Kombination von Taurin mit anderen Stoffen an. Besonders die Kombination aus Taurin und Koffein wird für gesundheitsschädigende Wirkungen verdächtigt, beispielsweise

  • Unruhe und Nervosität
  • Herzrasen 
  • Herzrhythmusstörungen
  • Kreislaufkollaps
  • Übelkeit
  • Krampfanfälle

Weitere Informationen über die Wirkung von Taurin

Eine zusätzliche Taurinzufuhr kann bei zahlreichen Krankheitsbildern hilfreich sein. In diesem Fall sollte Taurin auf leeren Magen eingenommen werden. Sportler, die ihr Training unterstützen, sollten den Einnahmezeitpunkt auf 30 bis 45 Minuten vor Trainingsbeginn legen.

Taurin selber ist eine organische Säure im Körper und dort sowie in Lebensmitteln nicht gefährlich. Schädlich wird es nur für Menschen mit Nierenproblemen, wenn es extrem übermäßig aufgenommen wird. Gefährlich ist zudem die Aufnahme von Taurin über Energy Drinks – da hier die Kombination mit Koffein schädlich für das Herz sein kann. Ebenso ist die Kombination mit Alkohol gefährlich.

Wird Taurin übermäßig aufgenommen, scheidet der Körper die überschüssigen Stoffe über die Nieren aus – was bei Menschen mit Nierenproblemen problematisch sein kann. Für gesunde Menschen sind keinerlei Probleme bei zu viel Taurin bekannt.

Energy Drinks beinhalten neben Taurin auch Koffein und manchmal auch Alkohol. Koffein lässt die Herzfrequenz und den Blutdruck steigen, auch wird mehr Alkohol vom Körper vertragen. Wird zu viel von dieser Mischung konsumiert, kann es zur Überforderung des Herzens kommen.

Das Fazit - Taurin erfüllt viele wichtige Funktionen im menschlichen Organismus

Taurin wird vom Körper produziert, kommt aber auch in zahlreichen Lebensmitteln vor. Die meisten kennen den Stoff jedoch als Inhalt eines Energy Drinks. Während Experten hier durch die Kombination mit anderen Stoffen Gefahren für die Gesundheit sehen, kann Taurin isoliert jedoch sogar in der Medizin wirksam sein.

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