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Vitamin D

Cholecalciferol, landläufig auch als Vitamin D bekannt, ist genau genommen kein Vitamin, sondern ein Prohormon. Prohormone sind Hormonvorläufer, die von außen dem Körper zugeführt und erst in einem physiologischen Prozess zum eigentlich wirksamen Hormon umgewandelt werden. Auf Vitamin D bezogen bedeutet dies, dass das Prohormon Vitamin D selbst noch keine hormonelle Wirksamkeit entfaltet, sondern erst zum Hormon Calcitriol umgewandelt wird. Calcitriol wiederum ist wichtig für die körperliche Immunabwehr, schließlich wirkt es als eine Art Schutzwall gegen viele Infekte, Autoimmunerkrankungen und zum Teil sogar gegen bestimmte Krebsarten. 

Des Weiteren ist Vitamin D wichtig für den Kalziumhaushalt des Körpers, sorgt für starke Knochen und Zähne. Aus diesem Grund führt ein Mangel an Vitamin D bei Kindern meist zu Rachitis sowie bei Erwachsenen zu einer Osteomalazie (Knochenerweichung) bzw. Osteoporose (Knochenschwund). In früheren Zeiten war insbesondere die Rachitis – eine deformative Erkrankung der wachsenden Knochen bei Kindern – weit verbreitet. Die Gründe hierfür waren vielfältig: Mangelernährung führte zum folgenhaften Mangel an Vitamin D, ebenso wie ein unzureichender Aufenthalt an der frischen Luft – z. B. bei in der Industrie arbeitenden Stadtkindern des 19. Jahrhunderts – zu einer Rachitis führen konnte. 

Der Großteil des Vitamin Ds im Körper entsteht durch die Sonnenstrahlung, weshalb Aufenthalte im Freien immens wichtig für eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin sind. Heutzutage wird die Versorgung wieder problematisch, weil viele Kinder nur noch großflächig mit Kleidung bedeckt und mit hohen Lichtschutzfaktoren versehen in die Sonne gehen. Aus diesem Grund erhalten seit einigen Jahren Kleinkinder im ersten und zweiten Lebensjahr eine Vitamin D-Prophylaxe mittels Tabletten oder Tropfen.

Funktionen im Körper

Eigentlich gibt es „das“ Vitamin D nicht. Genau genommen ist Vitamin D ein Sammelbegriff, da es in der Natur in verschiedenen Formen vorkommt und erst im Körper zu seiner eigentlichen, aktiven Form umgewandelt wird. Zu einem Anteil von etwa 80 Prozent wird Vitamin D durch Sonneneinstrahlung gebildet, etwa 20 Prozent nimmt der Mensch über die Nahrung auf. Dabei gibt es mehrere Verbindungen, wobei zwei besonders wichtig sind. Ergocalciferol bzw. Vitamin D2 ist pflanzlichen Ursprungs und kommt vor allem in Pilzen vor. Cholecalciferol oder Vitamin D3 ist tierischen Ursprungs, wobei vor allem Fettfische und Milch bzw. Milchprodukte reich an Vitamin D3 sind. Beide Verbindungen werden im Körper zu Calcitriol umgewandelt.

 Vitamin D ist überaus wichtig für die Knochen, indem es dafür sorgt, dass die Knochenstammzellen sich bilden und reifen können. Dabei handelt es sich um die Vorläuferzellen der eigentlichen Knochenzellen. Vitamin D regelt den Kalziumhaushalt und ist überaus wichtig für den Phosphatstoffwechsel. Außerdem unterstützt das Vitamin das Immunsystem und sorgt dafür, dass sich Abwehrzellen bilden können. Die Immunabwehr ist nicht nur gegen Erkältungskrankheiten aktiv, sondern auch gegen bestimmte Krebsarten. Die medizinische Forschung konnte insbesondere einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin D-Spiegeln im Blut und einer erhöhten Darmkrebsrate nachweisen. Ähnliche Zusammenhänge werden auch zwischen Vitamin D und Brustkrebs bzw. Prostatakrebs vermutet.

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