Vitamin B6
Das Vitamin B6 gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Seine Struktur und Bedeutung wurde erst 1932 von dem ungarischen Arzt Paul György entdeckt. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Gruppe von sechs Verbindungen mit einer Pyridin-Struktur. Die Vertreter dieser Gruppe können als Alkohol mit dem Namen Pyridoxin, als Aldehyd mit der Bezeichnung Pyridoxal und als Amin, das den Namen Pyridoxamin trägt, vorliegen. Darüber hinaus kommt es als zwei verschiedene Phosphorsäureester vor. Als Sammelbegriff für Vitamin B6 wird in der Literatur die Bezeichnung Pyridoxin verwendet. Im menschlichen Organismus können die verschiedenen Verbindungen je nach Bedarf ineinander umgewandelt werden.
Die Phosphorsäureester, auch Pyridoxalphosphat genannt, spielen eine besondere Rolle im Stoffwechsel. Sie haben eine große Bedeutung als Coenzyme, die als wichtiger Bestandteil von Enzymen für deren Wirkung, besonders im Aminosäurestoffwechsel, notwendig sind. Von mehr als 140 Enzymreaktionen ist inzwischen bekannt, dass Vitamin B6 kleine chemische Gruppen zwischen zwei Substanzen innerhalb der Stoffwechselreaktion überträgt und sie auf diese Weise erst ermöglicht. Transaminierungen, als Reaktion im Aminosäurestoffwechsel gehören dazu, die dazu dienen, bestimmte Aminosäuren durch Umwandlung aus anderen herzustellen. Es ist involviert in Reaktionen, in deren Verlauf biogene Amine im Körper gebildet werden.
Diese Substanzen wirken unter anderem als Neurotransmitter, das heißt, Überträgerstoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen weitergeben (abgeleitet von: Neuron, der Nerv und transmittere, überbringen). Die Bildung wichtiger Zwischenprodukte des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffes, und damit der roten Blutkörperchen benötigt ebenfalls Pyridoxalphosphat. Es ist außerdem am Abbau von Glykogen beteiligt und sorgt dafür, dass Glucose als Energieträger bei Bedarf zur Verfügung steht.
Funktionen im Körper
Vitamin B6, auch Pyridoxin, ist ein wichtiger Bestandteil einer großen Zahl von Enzymrektionen, in denen Substanzen synthetisiert werden, die beispielsweise im Aminosäure- und Energiestoffwechsel, aber auch bei der Hämoglobinsynthese eine Rolle spielen.
Pyridoxin ist für die Regulation zahlreicher zentraler Prozesse im menschlichen Körper wichtig. Durch Pyridoxin wird es möglich, dass aus mit der Nahrung aufgenommenen Aminosäuren andere für den Organismus benötigte hergestellt oder zur Energiegewinnung in Glucose umgewandelt werden können. Da über das Vitamin B6 auch die Synthese von Aminosäuren aus Produkten des Zuckerabbaus gelingt, wird es unter Kraftsportlern häufig „Muskel-Aufbau-Vitamin“ genannt.
Der Abbau von Homocystein verläuft in Anwesenheit von Vitamin B6. Im menschlichen Eiweißstoffwechsel fällt Homocystein als giftiges Abfallprodukt bei der Umwandlung der Aminosäure Methionin an. Durch Verringerung des Homocystein-Spiegels sinkt das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.
Im Nervenstoffwechsel spielt Vitamin B6 eine bedeutende Rolle, weil es die Synthese von Myelin (einer Art Isolierschicht) und von Botenstoffen des Nervensystems (Neurotransmitter) beeinflusst, zu denen Dopamin und Serotonin gehören. Über einen weiteren Botenstoff, das Histamin, erfüllt Vitamin B6 wesentliche Aufgaben in der Immunabwehr. Zusätzlich ist Pyridoxin an der Synthese von RNA- und DNA-Bausteinen beteiligt, die für die Bereitstellung von Immunzellen und Antikörpern benötigt werden.
Für einige Hormone wurden Regulationen nachgewiesen, für die Vitamin B6 eine Rolle spielt. Zu ihnen gehören T und Östrogene. Die Bildung der roten Blutkörperchen ist an das Vorhandensein von ausreichend Vitamin B6 geknüpft. Bedeutung hat Pyridoxin ebenfalls für die Funktion der Haut und die Regulation des Magnesiumspiegels.
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