Vitamin B17
Vitamin B17 ist eine alternative Bezeichnung für das cyanogene Glycosid Amygdalin. Genau genommen handelt es sich bei Amygdalin nicht um ein Vitamin, da der Stoff für den Körper nicht essenziell ist. Laut Definition handelt es sich bei Vitaminen um organische Verbindungen, die der Körper zwar für die Erhaltung lebenswichtiger Funktionen benötigt, jedoch nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann. Um also Mangelerscheinungen vorzubeugen, ist eine Aufnahme der Vitamine über die Nahrung lebensnotwendig. Diese Definition trifft auf Amygdalin nicht zu. Stattdessen handelt es sich um eine Zyanidverbindung, die sich unter Einwirkung des Enzyms Beta-Glucosidase in Blausäure (Zyanid) und Benzaldehyd aufspaltet.
Diese Stoffe sind für den Körper hoch giftig und können bei Einnahme schwere Vergiftungen nach sich ziehen. In alternativen medizinischen Kreisen wird Amygdalin als hochwirksames, natürliches Heilmittel gegen Krebs angepriesen. Trotz verschiedener wissenschaftlich durchgeführter Studien konnte jedoch keine kanzerogene Wirkung nachgewiesen werden, zumal es in den jeweiligen Studienverläufen immer wieder zu schwer wiegenden Vergiftungen kam. Aus diesem Grund wurde die in den 1980ern ursprünglich gewährte Zulassung als Arzneimittel in den USA nach einigen Jahren wieder zurück genommen. Schulmedizinisch ist eine Krebsbehandlung mit Amygdalin nicht anerkannt.
Funktionen im Körper
Amygdalin, auch als Vitamin B17 bezeichnet, soll gezielt die entarteten Krebszellen im Körper beseitigen, dabei aber die gesunden Zellen nicht angreifen. Folgende Theorie erklärt die Funktionsweise der Zyanidverbindung: Amygdalin enthält neben Blausäure und Benzaldehyd auch Zuckermoleküle. Krebszellen reagieren auf Zucker und spalten das Amygdalin daher auf, um an die Zuckermoleküle zu gelangen. Gleichzeitig werden die Gifte Blausäure und Benzaldehyd frei gesetzt, die anschließend die Krebszelle vernichten. Gesunde Zellen können dabei nicht getroffen werden, da zur Aufspaltung des Amygdalins das Enzym Beta-Glucosidase notwendig ist. Dieses kommt jedoch nur in entarteten, nicht jedoch in gesunden Zellen vor.
Die alternative Amygdalin-Behandlung wird auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Manche Patienten erhalten intravenöse Infusionen mit Amygdalin, andere nehmen Vitamin B17 Globuli zu sich. Andere alternative Mediziner empfehlen den täglichen Verzehr von bitteren Aprikosenkernen. Dabei handelt es sich allerdings um eine alternativmedizinische Form der Krebsbehandlung, nicht um eine Ernährungsweise. Viele, die diese Therapie durchführen, tun dies zusätzlich zur schulmedizinischen Krebstherapie oder alternativ dazu statt einer Chemotherapie oder Bestrahlung.
Manche Patienten essen auch nach einer bereits überstandenen Krebserkrankung prophylaktisch bittere Aprikosenkerne, um ein erneutes Auftreten des Krebsleidens zu verhindern. Die Therapie wird sehr kontrovers diskutiert, zumal die Gefahr einer Vergiftung in der Tat sehr hoch ist. Blausäure ist hoch toxisch und bereits in sehr kleinen Mengen tödlich. Eine schleichende Vergiftung mit Blausäure ist auch nicht immer sofort als solche erkennbar.
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