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Vitamin A Überdosierung – Diese Folgen kann es haben

Vitamin A Überdosierung
Inhaltsverzeichnis

Die Gruppe der A-Vitamine gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Anders als wasserlösliche Vitamine kann der Körper überschüssige Vitamine also nicht über die Nieren ausscheiden. Stattdessen werden sie in der Leber gespeichert und eine Überdosierung ist potenziell möglich. Die Folgen können gravierend sein.

Kurz gefasst – Das ist Vitamin A und diese Funktionen hat es

Selbst in Fachbüchern wird Vitamin A zuweilen als Retinol übersetzt, als handele es sich um ein Synonym. Dies ist allerdings eine verkürzte Darstellung. Retinol ist zwar das wichtigste A-Vitamin, aber nicht das einzige. Andere A-Vitamine sind Retinal, Retinylpalmitat und Retinsäure. Diese Vitamine finden sich ausschließlich in tierischen Produkten, vor allem in der Leber, Eiern, Milchprodukten, Käse und Fischen. Die Fische mit den höchsten Konzentrationen an Vitamin A sind der Haifisch, Heilbutt und die Makrele. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Provitaminen wie das bekannte Beta-Carotin, die in der Dünndarmwand in Vitamin A umgewandelt werden. 

Die wichtigsten Carotinoide sind die α-, β– und γ-Carotinoide. Im Gegensatz zu „echten“ A-Vitaminen kommen sie auch in pflanzlichen Produkten vor. Charakteristisch für die Provitamine ist ihre gelbe, orange  oder rote Färbung, wie sie sehr gut in der Karotte, aber auch in roter Paprika, Tomaten, Kürbissen, Pfirsichen, Mangos, Kakis und Aprikosen zu erkennen ist. Aus diesem Grund finden Carotinoide in der Lebensmittelindustrie als natürliche (und gesunde) Farbstoffe Verwendung. Andere Carotinoide finden sich in grünem Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Erbsen und Bohnen. In diesen Fällen verdrängt das grüne Chlorophyll phänotypisch die Carotinoide.

Vitamine & Mineralstoffe

Die A-Vitamine weisen eine Menge nützlicher Funktionen für den Organismus auf. Ein paar davon haben indirekte Ursachen. Zum Beispiel tragen eine gesunde Haut und gesunde Schleimbeutel zur Stärkung des Immunsystems und damit zur Eindämmung von Infektionen bei, weil Erreger es schwerer haben, die Schutzfunktionen der Haut zu durchbrechen. Die wichtigsten Funktionen von Vitamin A sind:

  • Augengesundheit (speziell das Nachtsehen)
  • Haut- und Schleimbeutelgesundheit sowie Zellerneuerung
  • Knochendichte – und gesundheit
  • Intaktheit der Gelenke
  • Gesunde Haare, Zähne und Nägel
  • gesundes Wachstum
  • Fortpflanzungsregulation
  • Förderung des Stoffwechsels
  • Schutz der DNS

Hypervitaminose – Überdosierung von Vitamin A

Erst ab ungefähr der zehnfachen Menge des Maximalbedarfs von Vitamin A (3mg/Tag einschließlich der Carotinoide) kann es zu einer Hypervitaminose kommen. Diese Überdosierung wird in eine akute und chronische Hypervitaminose unterschieden. Chronisch wird sie, wenn dem Körper dauerhaft deutliche Überdosierungen ab ca. 30 mg/Tag zugeführt werden. Akut macht sie sich hingegen bei einer kürzeren, aber noch intensiveren Überdosierung bemerkbar. Personen, die mehr als 200 mg/Tag Vitamin A konsumieren, können an einer akuten Hypervitaminose leiden.

Ursachen einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Vitamin A ist selten und tritt in der Regel nur im Zusammenhang mit einer übertriebenen Supplementierung auf. Typische Fälle sind Schwangere, die ihrem Kind zu viel des Gutes tun und Akne-Patienten mit einer Retinol Therapie. Zuweilen kann auch ein suchtartiger Verzehr von Lebertran und anderen Leberprodukten zu einer Überdosierung führen.

Symptome der Überdosierung

Die Symptome werden bei einer Hypervitaminose zwischen akuten und chronischen Störungsbildern unterschieden. Bei einer akuten Überdosierung von Vitamin A sind folgende Symptome typisch:

  • Übelkeit/Erbrechen
  • Schwindel
  • Pickelbildung/Schuppenflechte
  • Verminderter Appetit
  • Störungen der Muskelkoordination
  • Sehstörungen wie doppelte Bilder
  • Blutungen an der Schleimhautblutungen
  • Apathie
  • Erhöhter intrakranieller Druck (Lebensgefahr!)

Mögliche Folgen einer Überdosierung

Da überschüssiges Vitamin A in der Leber gespeichert wird, sind Leberschäden typische Folgen einer Überdosierung. Vor allem in der Wachstumsphase benötigt der menschliche Körper die Vitamine. Hier sind die Folgen einer Überdosierung am gravierendsten und können schwerste Verformungen an Skelett und Schädel hervorrufen. Die Folgen betreffen unter anderem diese Bereiche:

  • Wachstumsstörungen
  • Veränderungen am Skelett (wie die Bildung zusätzlicher Knochen)
  • Deformationen am Schädel bei Neugeborenen
  • Gelbsucht
  • Vergrößerte Leber/Leberzirrhose
  • Sehstörungen (vor allem Nachtblindheit)

Chronische Folgen bei einer dauerhaften Überdosierung

Bei einer chronischen Überdosierung ist das Risiko für Raucher, an Lungenkrebs zu erkranken, vermutlich erhöht. Ansonsten sind die Symptome etwas anders gelagert als bei einer akuten Überdosierung:

  • Kopfschmerzen
  • Hauttrockenheit, rissige Lippen
  • Haarausfall (Alopezie)
  • Schwellungen an den Gliedern
  • Schmerzen an Knochen und Gelenken
  • Gestörter Kalzium- und Cholesterinhaushalt
  • Vergrößerungen an Leber und Lymphknoten
  • Ausbleibende Menstruation bei Frauen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • erhöhter inkranieller Druck

So dosierst du Vitamin A richtig

Vitamin A ist ausreichend in der Nahrung enthalten, sodass eine Supplementierung in der Regel nicht notwendig ist. Wir zeigen den Bedarf von Vitamin A für bestimmte Personengruppen. Zu beachten ist dabei, dass diese Angaben sich ausschließlich auf Vitamin A und nicht seine Vorstufen beziehen. Der Bedarf an Carotinoiden, aus denen der Körper das Vitamin A selbstständig synthetisieren kann, ist noch einmal doppelt so hoch.

  • Säuglinge bis zum 5. Monat: 0,5 mg
  • Kinder bis 4 Jahre und 4 Monate: 0,6 mg
  • Kinder von 4 bis 7 Jahren: 0,7 mg
  • Kinder von 7 bis 10 Jahren: 0,8 mg
  • Kinder von 10 bis 13 Jahren: 0,9 mg
  • Jungen von der Pubertät bis zur Adoleszenz: 1,1 mg
  • Mädchen von 13 bis 15 Jahren: 1,0 mg
  • Mädchen von 15 bis 19 Jahren: 0,9 mg
  • Männer: 1,0 mg
  • Frauen: 0,8 mg
  • Schwangere ab Monat 4: 1,1 mg
  • Stillende: 1,5 mg

Dass sich der Bedarf an Vitamin A problemlos über die Nahrung decken lässt, zeigt z.B. die Erkenntnis, dass der Bedarf nämlich schon bei einem kleinen Stück Kalbsleber, einer Karotte und einer Portion Spinat hergestellt ist.

Personen mit einem erhöhten Vitamin-A-Bedarf

Schwangere und stillende Frauen haben also einen erhöhten Bedarf an Vitamin A. Daneben gibt es weitere Gruppen, die etwas mehr Vitamin A als andere zu sich nehmen sollten. Alkoholiker und Raucher hemmen beispielsweise durch ihre Gewohnheiten die Aufnahme von Vitamin A und benötigen deswegen etwas höhere Mengen dieser lipophilen Vitamine. Insgesamt haben folgende Personengruppen einen höheren Bedarf:

  • Schwangere
  • Stillende
  • Diabetiker
  • Erkrankte an Morbus Crohn
  • Raucher
  • Alkoholiker
  • Jugendliche in der Pubertät
  • Ältere Menschen

Bei einer pflanzlichen Ernährung droht keine Überversorgung

Vegetarier und Veganer brauchen keine Überdosierung von Vitamin A befürchten. Zwar ist es richtig, dass der Körper die Carotinoide in Vitamin A umwandeln kann. Er macht es allerdings nicht automatisch, sondern richtet sich an den Bedarf. Sind die Speicher der Provitamine voll, dann regelt er ihre Umwandlung automatisch herunter. Was allerdings bei extremen Mengen von Carotinoiden passieren kann, ist eine orange Verfärbung der Haut aufgrund ihrer färbenden Eigenschaften. Diese Symptome sind allerdings harmlos und klingen von selbst wieder ab.

Weitere Informationen zu Vitamin A

Was passiert bei Vitamin A Mangel?

Vitamin A erfüllt für den menschlichen Körper eine Reihe von wichtigen Funktionen. Bei einem Mangel können diese nicht mehr oder nur noch unzureichend erfüllt werden. Typische Symptome eines Vitamin A Mangels sind trockene Haut, rissige Nägel, schlechte Zähne, eine erhöhte Infektionsgefahr, Augentrockenheit, Sehstörungen vor allem beim Nachtsehen, Übelkeit und Schwindel.

Wie wichtig ist Vitamin A?

Vitamin A ist sehr wichtig für den Stoffwechsel, denn das Vitamin ist an zahlreichen Prozessen des Organismus beteiligt. Dazu gehören die Festigkeit und Stabilität der Knochen, ein scharfes Sehen vor allem bei Dunkelheit, gesunde Haut, Zähne, Lippen und Nägel, die Funktionsfähigkeit der Schleimbeutel, Wachstum, Fortpflanzung, Zellkommunikation und das Immunsystem.

Was macht Vitamin A in der Haut?

Vitamin A fördert die Zellkommunikation sowie Zellerneuerung und ist ein natürlicher Anti-Ager, weswegen sich Vitamin A in vielen Hautcremes findet. Darüber hinaus ist Vitamin A am Wachstum und Erhalt der Epithelstruktur beteiligt und reguliert die Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Fehlt ihr Vitamin A, dann kommt es zur Pickelbildung, Verdickung und Austrocknung. In schwereren Fällen kann sogar Schuppenflechte die Folge sein. Außerdem verliert die Haut einen Teil ihrer Schutzfunktion, was die Gefahr von Infektionen erhöht.

Was sollte bei der Zubereitung von Vitamin-A-haltigen Lebensmitteln beachtet werden?

Als fettlösliche Vitamine wird ihre Verwertung durch einen gleichzeitigen Konsum von Fett unterstützt. Hilfreich ist hier zum Beispiel ein Spritzer Olivenöl in den Salat oder ein Schuss Butter für Gemüse.

Das Fazit – Wer A sagt, muss auch Stopp sagen

Vitamin A besitzt zahlreiche wertvolle Funktionen für den Organismus. Besonders für Augen, Knochen und Haut ist die Vitamingruppe extrem wichtig. Da sich die Vitamine A in vielen tierischen und die Provitamine A in Form der Carotinoide in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln finden, ist eine Supplementierung in der Regel nicht nötig. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, deckt problemlos seinen Bedarf an dieser Vitamingruppe. Da die Vitamine der A-Gruppe zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, kann der Körper überschüssige Vitamine nicht einfach über die Nieren entsorgen. Diese werden stattdessen in der Leber gespeichert, was der Hintergrund für das Fazit ist, dass eine Überdosierung genauso vermieden werden sollte wie ein Mangel. Allerdings toleriert der Körper im Normalfall auch größere Mengen an Vitamin A bis zum Faktor 10 über den Tagesbedarf hinaus, sodass eine Überdosierung ohne Nahrungsergänzungsmittel so gut wie nicht vorkommen kann.

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