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Glutamin – Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln

Inhaltsverzeichnis

Eine der lebensnotwendigen Aminosäuren nennt sich Glutamin und ist signifikant am Aufbau und Erhalt der Muskelmasse unseres Körpers beteiligt. Des Weiteren ist Glutamin der Hauptenergielieferant für unsere Darmzellen. Was bei einem Mangel passiert und wie diesem entgegengewirkt werden kann, bei welchen Erkrankungen Sie unbedingt auf eine ausreichende Glutamin – Zufuhr achten sollten und einiges mehr zur Aminosäure Glutamin finden Sie in folgendem Artikel.

Diese Aufgaben übernimmt Glutamin

Glutamin wird für verschiedene Prozesse im Körper benötigt. Die wichtigsten davon sind:

  • In Glutamin hat das Immunsystem seinen wichtigsten Nährstoff für die Zellen gefunden. Darüber hinaus fördert es die Bildung weißer Blutkörperchen, die gezielt Krankheitserreger bekämpfen.
  • Ebenso ist Glutamin der wichtigste Energielieferant für den Verdauungsapparat. Es sorgt für die Ernährung der Dünndarmzellen und erhält die Darmfunktion und -struktur. Bei einer Belastung durch operative Eingriffe oder Gifte ist dadurch eine schnelle Regeneration der Darmoberfläche gegeben. Auch bei Darmentzündungen hilft Glutamin zur schnelleren Erholung.
  • Glutamin ist signifikant an der Muskelmasse beteiligt. Für die Muskeln ist sie die wichtigste Aminosäure. Gerade für Athleten ist sie von entscheidender Bedeutung.
  • Des Weiteren stimuliert Glutamin die Ausschüttung von Wachstumshormonen und unterstützt somit die Regeneration des Körpers (besonders im Schlaf). Hinzu wird Glutamin für den Aufbau von Botenstoffen im Gehirn benötigt.
  • Ebenso ist Glutamin an der Regelung des Säure – Basen – Haushalts beteiligt. Überschüssige Säuren können im Körper gebunden und ausgeschieden werden.
  • Glutamin wirkt antioxidativ, welches die Zellen im Körper schützt.

Tagesbedarf von Glutamin - Diese Dosis benötigt unser Körper

Sehr kranke Patienten, beispielsweise nach schweren Operationen, oder in kritischem Zustand, werden oft parenteral ernährt. Das heißt, sie erhalten Nährstoffe und / oder andere Substanzen per Infusion, nicht über den Verdauungstrakt. In diesem Fall wird eine Tagesdosis von 200 bis 260 mg pro kg Körpergewicht empfohlen.

Glutamin fördert ebenso den Heilungsprozess nach Operationen, Verletzungen und Verbrennungen. Hier kann es die Erholung der Gewebefunktion beschleunigen. Pro Tag werden ebenso 200 bis 260 mg pro kg Körpergewicht empfohlen.

Der Darm benötigt den größten Anteil von Glutamin im Körper, da es den Zellen der Darmschleimhaut als Hauptenergiequelle dient. Diese haben zahlreiche wichtige Funktionen, u. a. bezüglich der Verdauung und Immunabwehr. Studien belegen, dass Glutamin hauptsächlich bei Erkrankungen oder Beschädigungen der Darmschleimhaut hilft. Es fördert als Eiweißbaustein die Eiweißproduktion der Darmzellen, sodass Regenerierungsprozesse diesbezüglich zügig ablaufen können. In diesem Fall werden zwischen 5.000 und 25.000 mg Glutamin täglich empfohlen.

Bei Darmerkrankungen wie dem Leaky – Gut – Syndrom (löchriger Darm) oder Morbus Crohn kann Glutamin ebenso zu einer zügigen Verbesserung beitragen. Bei diesen Krankheitsbildern werden 5.000 bis 15.000 mg Glutamin täglich empfohlen.

Darüber hinaus unterstützt Glutamin das Immunsystem. Ein Glutamin – Mangel erhöht nämlich die Infektanfälligkeit. Gerade schwerstkranke Neugeborene und Frühchen haben einen erhöhten Glutaminbedarf. Patienten, die unter chronisch – entzündlichen Darmerkrankungen leiden oder sich einer Chemotherapie unterziehen, ebenso. Hier werden mindestens 15.000 Mikrogramm Glutamin täglich empfohlen.

Glutamin wird im Körper stark verbraucht, um HI – Viren abzuwehren. HIV erkrankte Menschen sollten Glutamin demnach zusätzlich zuführen. Der Glutamin – Mangel führt nämlich zu einem Abbau von Muskeleiweiß und senkt die Abwehrfunktion des Darms gegen Krankheitserreger. Eine Mischung aus 40.000 mg Glutamin und Antioxidantien pro Tag wird hierbei geraten.

Zusätzliches Glutamin wird Sportlern empfohlen. Es fördert zwar den Muskelaufbau bei gesunden Sportlern nicht, unterstützt jedoch die Regeneration der Muskeln nach Beanspruchung. Mit 4.000 bis 20.000 mg Glutamin täglich könnten Sportler

  • ihren Muskelkater verringern,
  • das Immunsystem bei extremen körperlichen Belastungen unterstützen,
  • den Ammoniakgehalt im Blut verringern, welcher zu Müdigkeit nach dem Sport führt und
  • in Verbindung mit Kohlenhydraten, die Auffüllung ihrer Energiereserven verbessern.

Zu wenig Glutamin - Das können die Folgen sein

Gerade Menschen mit chronischen und / oder schweren Erkrankungen haben häufig einen Glutamin – Mangel. Auslöser können folgende sein:

  • Chronisch – entzündliche Erkrankungen im Magen – Darm – Trakt
  • Leberschäden
  • Starker Alkoholkonsum
  • Außergewöhnliche Belastungen, hoher Stress
  • Aminosäuremangel aufgrund genetisch bedingter Krankheiten

Weitere Anzeichen sind:

  • Brüchige Nägel
  • Glanzloses Haar und Haarausfall
  • Unausgeglichenheit, Schlafstörungen und Unruhe
  • Verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche bis Verwirrtheit
  • schwindende Muskelmassen 
  • nach Ammoniak riechender Urin
  • schwankender pH – Wert im Blut
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Schleimhautentzündung
  • Wundheilstörung

Weitere Risikogruppen für einen Glutamin – Mangel sind Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma, chronisch – entzündlichen Darmerkrankungen, schweren Verbrennungen, Kurzdarmsyndrom sowie Menschen mit einer Blutvergiftung, HIV – Erkrankung und welche, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen.

Kann ich Glutamin auch überdosieren

Zu viel Glutamin mit der Nahrung aufnehmen, ist fast unmöglich. Anders sieht es bei der Einnahme von Glutamin – Präparaten aus. Sind diese zu hoch dosiert, kann es zu Verstopfung oder Durchfall, Übelkeit, Zittern, Hitzegefühle und Kopfschmerzen kommen.

In diesen Lebensmitteln kommt Glutamin vor

Obst:

  • Weintrauben
  • Pfirsiche
  • Erdbeeren
  • Bananen
  • Mandarinen
  • Zitronen
  • Apfelsinen
  • Grapefruit
  • Kirschen (süß)
  • Äpfel

Milchprodukte und Ei:

  • Tilsiter (45%)
  • Appenzeller (50%)
  • Brie (50%)
  • Camembert (50%)
  • Frischkäse (50%)
  • Hühnereier
  • Joghurt (3,5%)
  • Vollmilch (3,5%)
  • Buttermilch

Fleisch:

  • Schweinehack
  • Roastbeef
  • Kasseler (vom Schwein)
  • Rinderfilet
  • Schweinefilet
  • Brathähnchen
  • Schweineleber
  • Gans

Weizenprodukte:

  • Weizenmehl (Typ 1050)
  • Weizenmehl (Typ 405)
  • Weißbrot
  • Haferflocken
  • Zwieback
  • Weizenvollkornbrot
  • Hirse
  • Roggenvollkornbrot
  • Roggenbrot
  • Cornflakes (ungesüßt)
  • Reis (poliert)

Hülsenfrüchte und Nüsse:

  • Linsen
  • Limabohnen
  • Walnüsse
  • Erbsen

Salat und Gemüse:

  • Lauch
  • Tomaten
  • Sellerie
  • Meerrettich
  • Bambussprossen
  • Rhabarber

Fisch und Meeresfrüchte:

  • Kaviar (Stör)
  • Thunfisch
  • Rotbarsch
  • Forelle
  • Nordseegarnelen
  • Karpfen
  • Seezunge
  • Makrele
  • Dorsch
  • Sardinen
  • Alaska Seelachs
  • Heilbutt
  • Scholle
  • Hummer
  • Austern
  • Heilbutt

Hochdosierte Präparate können den Glutamin Mangel beheben

Im Normalfall benötigen gesunde Menschen kein zusätzliches Glutamin, denn der Körper bildet dieses ausreichend selbst. Erst durch die oben genannten Erkrankungen sollte man zusätzlich Glutamin – Präparate zu sich nehmen. Am besten wird dieses über den Tag verteilt in kleinen Dosen, mindestens eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit, zu sich genommen, sodass es der Körper gut aufnehmen kann. Tageszeiten sind dabei irrelevant, jedoch können heiße Getränke Glutamin zerstören. Zusätzliches Glutamin ist in Form von Kapseln, Pulver und Ampullen erhältlich. Achten Sie beim Kauf jedoch auf hochwertige Produkte, die frei von Zusatzstoffen etc. sind.

Weitere Fragen zu Glutamin in Lebensmitteln

Glutamin hat nichts mit Gluten zu tun. Glutamin – Produkte sind in der Regel glutenfrei.

Bekannt sind bisher leichte Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenschmerzen.

Glutamin – Produkte sind in der Regel für Vegetarier und Veganer geeignet.

Am besten nimmt man Glutamin mehrere Male über den Tag verteilt, immer circa eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit (nicht mit einem Heißgetränk) ein.

Das Fazit - Glutamin als Energielieferant in natürlichen Lebensmitteln

Glutamin hat viele positive Wirkungen. Es unterstützt

  • den Aufbau und Erhalt der Muskelmasse und
  • ist einer der wichtigsten Energielieferanten für Zellen der Darmschleimhaut und den Immunzellen.

In der Regel wird Glutamin vom Körper ausreichend selbst hergestellt, kann bei schweren Erkrankungen aber auch zusätzlich eingenommen werden. Es ist in höheren Mengen gut verträglich und verursacht keine schweren Nebenwirkungen.

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